Kolumne > Ladies Lounge 10: Wir treiben es wie die Hunde - Alles bestens auf der Venus
Schon gut, ich weiß, dass es eigentlich „wie die Karnickel“ heißt, aber noch etwas Geduld, Sie werden sehen, worauf ich hinaus will. Und wie könnte es anders sein, ich rede mal wieder über Sex…
Jeder Hundebesitzer weiß, wie sich ein männlicher Hund verhält, wenn er auf ein läufiges Weibchen stößt oder auch nur ihre Duftnote wahrnimmt, die nicht nur weite Strecken, sondern auch lange Zeit übersteht. Jedem Nicht-Hundebesitzer und Beobachter eines Zusammentreffens ist auch sofort klar, was da geschieht. Na kein Wunder, ist ja das Natürlichste auf der Welt. Aber die Reaktionen darauf sind meist fern von gut und böse. Einige lachen oder kichern, andere sind empört oder schauen gar weg und die Hundebesitzer selbst versuchen oft den Akt zu verhindern, damit es ja nicht zu einer unerwünschten Deckung kommt.
Hier müssen wir kurz anhalten und unser Gehirn einschalten: Verhindern, dass es zu einer unerwünschten Deckung kommt? Wer sind wir, um zu entscheiden? An diesem Punkt erhebt sich der Mensch zu einem gottgleichen Wesen und fühlt sich dazu befähigt, über das Leben anderer Lebewesen zu entscheiden. Da bleibt mir nur zu sagen: WTF??? (= What the fuck, für jene, die noch in der Steinzeit leben)
Aber gut, der eigentliche Punkt, auf den ich hinaus will: Jeder kann sehen, was da geschieht, aber Schlüsse daraus ziehen kann fast niemand. Es ist tragisch, wie unnatürlich wir uns dem Natürlichsten auf der Welt gegenüber verhalten. Was passiert ist Folgendes:
Männlicher Hund bemerkt läufiges oder „heißes“ Hundeweibchen und bemüht sich um sie. Wenn das Weibchen das Männchen als den besten Anwärter betrachtet, also den mit dem besten Erbmaterial, so wird es ausgewählt und darf das Weibchen begatten.
Ein völlig natürlicher Prozess. Nun meine äußerst gewagte, ja wirklich, ich lehne mich hier sehr weit aus dem Fenster, Schlussfolgerung: Ein Mann sollte sich um eine Frau bemühen, sie wählt den besten „Erbmaterialträger“ aus, Mann darf Frau „begatten“. Doch wir müssen bedenken, dass wir mit den lieben Tieren nur gemeinsam haben, dass wir denselben Planeten bewohnen, dieselben körperlichen Funktionen, dieselben Naturinstinkte und dieselben körperlichen Reaktionen haben. ABER wir sind um einiges weiterentwickelt! WIR Menschen sind es, die so klug sind, um uns gegenseitig zu töten! WIR Menschen sind es, die so schlau sind, unseren Planeten zu verpesten! WIR Menschen sind es, die Geld als höchstes Lebensziel erachten und dafür uns und unsere Umwelt aufs Spiel setzen! WIR Menschen sind es, die äußerliche Werte über alles Andere stellen!
Ja, wir Menschen sind schon eine tolle Rasse! Wer braucht schon Gott, wenn wir entscheiden können, ob wir andere Menschen töten, weil sie nicht an dasselbe glauben wie wir, oder weil sie etwas haben, das wir auch haben wollen, oder weil sie einfach nur komisch aussehen?!
Und weil wir so klug und super und toll und überhaupt sind, können wir uns auch über unsere Instinkte und unsere körperlichen sowie psychischen Bedürfnisse und Eigenschaften hinwegsetzen! Richtig? Na klar! Aber das wird nur einige Zeit funktionieren. Irgendwann wird sich unser Körper wehren und einfordern, was ihm zusteht. Wer nicht auf ihn hört, hat mit psychischen und physischen Folgen zu rechnen.
Wir Menschen halten nichts von Sklaverei, warum versklaven wir uns dann selbst?
Cheers,
K.