Viele von uns Frauen leiden unter dem Syndrom Arschlochitis. Was das ist? Nun es ist unsere Veranlagung, uns immer und immer und immer und immer wieder mit dem Falschen einzulassen. Am Ende bleibt nicht mehr viel zu sagen außer: "Du Arschloch!" Doch was kann man dagegen tun? Gibt es denn nicht eine Art Arschloch-Radar, mit dem man sie im Vorfeld schon entlarven kann? Vielleicht gibt es ja ein Medikament, das uns davon abhält, uns diesen außergewöhnlichen Exemplaren der Männerwelt an den Hals zu schmeißen… Aber bevor wir fachsimpeln und nach irgendeinem Mittel gegen unsere Begierde suchen, stellt sich erst mal die Frage: Was ist ein Arschloch? Das ich nicht die Körperöffnung zwischen den Pobacken meine, dürfte wohl den Meisten einleuchten. Also wie können wir ein Arschloch definieren?
Heute habe ich keine Lust zu kochen, wobei vielen bei dem Thema eh der Appetit auf Frischfleisch vergeht, also betrachte ich es nicht als etwas Schlechtes, heute mal die Schürze hängen zu lassen und mich einfach dem Thema zu widmen.
Für einen Besorgnis erregenden Großteil der Frauen spielt vor allem ein Charakterzug eine entscheidende Rolle: Treue. Gut, wir erwarten also, dass es unser Partner nur mit uns treibt und sowieso nur mit uns was unternimmt, ach ja und am besten auch keine einzige andere Frau ansieht. Ich bin mal so frei und bezeichne das als stumpfsinnig. Denn erstens: Ein Mann hat es in seinen Instinkten, sich zu reproduzieren und das so viel wie möglich. Nicht nur der Mann, jedes männliche Lebewesen auf unserem schönen Planeten hat die Veranlagung, seine Art erhalten zu wollen, und das funktioniert nur durch Reproduktion. Jaah, natürlich ist der Mensch schon soooo weit entwickelt, aber Sie wissen ja, wie ich gerne sage: Der Mensch kann die natürlichen Vorgänge in seinem Körper nicht unterdrücken, und wenn er es versucht, darf er sich nicht wundern, wenn es irgendwann mal zu einem Ausbruch kommt. Das ist so, wie wenn man ständig seine Wut in sich hineinfrisst, irgendwann reicht die Ärger-Speicherkapazität des Körpers einfach nicht mehr aus und ein Dampfventil muss gelockert werden.
Erstmal Luft holen.
Zweitens, stellt sich die Frage, woher unser Bedürfnis, dass der Partner nur und zwar NUR für uns da ist, kommt. Es ist jedenfalls kein Mitglied des Instinktclans, da es die Mitgliedsregeln nicht einhält.
Im Kindesalter, wenn Mama uns im Arm halten sollte und uns somit die Körperwärme und -nähe geben sollte, die so wichtig für unsere geistige und körperliche Entwicklung ist, beginnt es. Anstatt, dass Mama auf die Instinkte hört und uns im Arm hält, werden wir in ein Kinderbettchen und in einen Kinderwagen gesteckt. Wenn wir uns darüber aufregen, bekommen wir einen Schnuller in den Mund gestopft. Wo bleibt die Demokratie??? Uns wird von Anfang an genommen, was wir brauchen, um uns gesund zu entwickeln, und wenn wir darauf aufmerksam machen, dann wird uns der Mund verboten. Na stellen Sie sich mal vor, jemand würde das mit Ihnen machen! Würden Sie dann nicht auch lauthals losbrüllen?
Diese fehlende Nähe spiegelt sich dann in jenen Frauen wieder, die ihren Freund ständig und ständig und ständig drücken und knaufen und abbusseln und kuscheln und bla bla bla müssen. Doch die fehlende Mutternähe kann nicht ersetzt werden.
Dann fehlt uns nur noch das dritte Mitglied im Bunde: die sexuelle Frustration der Frau. Nun, ein Großteil der Frauen hat ein Problem damit, ihrem Partner zu sagen, was sie will und was sie nicht will. Stattdessen liegen wir weiter da und lassen unseren Indiana Jones aufregende Abenteuer in den tiefen unserer Schlucht erleben. Dass es sich nur um Monate oder Jahre handeln kann, bis er auf den Schatz stößt, den er sucht, unseren Orgasmus, ist den wenigsten klar. Wen wundert es da noch, dass es beiden irgendwann an sexueller Lust fehlt? Diesem Problemchen gibt es jedoch eine ganz simple Abhilfe: den Mund aufmachen und sagen, was man will.
Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte: Besteht eine sexuelle Frustration, ausgelöst durch einen nicht vorhandenen Orgasmus, ist es kein Wunder, dass die Frau keine andere duldet. Diese ist ja vielleicht nicht so verklemmt und sagt dem Mann auch, was sie will. Und wer gönnt jemand Anderem einen Orgasmus, wenn man selbst keinen hat?
Also zurück zu unseren Arschlöchern. Bevor wir einen Mann als Arschloch verurteilen, sollten wir uns vielleicht überlegen, dass Instinkte mehr bedeuten als die Vorstellung, die uns von unserer herrlichen Gesellschaft und Hollywood verkauft wird. Vielleicht sollten wir einfach mal auf unseren Körper hören. Wer weiß, vielleicht wäre dadurch das Leben um einiges leichter….
Cheers,
K.