Überall wo man hinsieht – Nosferatu, Vampire gegen Werwölfe, Graf Dracula Origin Stories, Die Vampire Diaries, From Dusk Till Dawn - the Series...
Die Mythologie hinter den Blutsaugern ist so unfassbar und faszinierend, dass man heutzutage gar nicht mehr ohne Vampire im Fernsehen und im Kino auskommt. Mindestens einmal im Jahr kommt eine neue Bearbeitung des uralten Stoffes in die Flimmerkiste. (Nicht, dass es mich stören würde.)
Letztes Jahr war es die bisher unerzählte Geschichte um Vlad III. Drăculea – Dracula Untold – mit Luke Evans als Vlad dem „Pfähler“. Doch bereits ein Jahr zuvor traute sich der amerikanische Sender NBC über das Thema Graf Dracula.
Mit der stylischen, frischen Erzählung über den „Grafen“ mit Jonathan Rhys Meyers als Dracula sprang der Sender auf den „Dracula-Band Wagon“. Die Zuschauerzahlen waren leider für den Geschmack von NBC zu niedrig (das kennen wir ja schon von ihnen….), weshalb gleich nach der ersten Staffel Schluss damit war.
Schade eigentlich, denn „Dracula“ war alles andere als langweilig und bot einen wunderbar erfrischend neuen Blickwinkel auf eine altbekannte Geschichte. Warum es immer wieder dazu kommt, dass sich Shows, die innovativ und beim Publikum eigentlich auch sehr beliebt sind, ist dem Publikum selbst zwar immer noch ein Rätsel, aber immerhin sind wir ja auch keine Hollywoodproduzenten, die sich mit diesen Zahlen herumschlagen müssen. Schade ist es trotzdem.
Was macht NBCs „Dracula“ so anders?
„Dracula“ spielt im London des 18. Jahrhunderts und ist zumindest in diesem Aspekt seinen Vorgänger, die das Treffen des Grafen auf die Reinkarnation seiner geliebten Mina beschreiben, gleich. Doch irgendwie schafft es die Serie durch eine gute Anzahl an Unterschieden, sich von der Masse abzuheben und den Zuseher nach mehr sehnen zu lassen.
Dracula ist am Anfang der Serie noch nicht der Erzfeind des Van Helsing, sondern verbündet sich mit diesem, um den ominösen „Drachenorden“ zu zerstören, der die Wurzel allen Übels für die beiden Männer ist.
Die Story Draculas wurde so verändert, dass es erfrischend ist und ist doch nah genug an der „Originalgeschichte“, wenn man so will, dran. Natürlich handelt es sich nicht um eine 1:1 Umwandlung von Bram Stokers Roman. Aber das wäre doch auch langweilig, oder?
An dieser Stelle muss ein großes Lob auf die Verantwortlichen für das Casting ausgesprochen werden. Von A bis Z ist die Besetzung einfach perfekt. Jonathan Rhys Meyers als egomanischer Vlad Tepes? Check. Ein reservierter, doch willensstarker Thomas Kretschmann als Abraham Van Helsing? Perfekt. Wir hätten uns auch keine bessere als die irische Schauspielerin Katie McGrath für die Rolle der Lucy, Minas freizügiger Freundin vorstellen können. Und eine abwechslungsreiche Darstellung des Dracula-„Fanboys“ Renfield war mit Nonso Anozie („Xaro Xhoan Daxos“ in Game of Thrones) einfach passend. Der Fast-zwei-Meter-Mann ist in dieser Dracula-Version der von Vlad unter die Fittiche genommene Anwalt R.M. Renfield, der seinem Meister gegenüber zwar loyal, jedoch diesem nicht gehörig ist.
Alleine der Kostüme wegen sollte man sich einmal darüber trauen, sich die bereits gecancelte Serie anzuschauen, auch wenn es nur diese 10 Folgen sind, die einem gegönnt werden. Die sind nämlich atemberaubend.
Dabei hätte Lucy so eine tolle Vampirbraut abgegeben…. Schade.
Ich hätte mich jedenfalls auf mehr von der Serie gefreut. Das Finale der ersten Staffel war so viel versprechend...
(ss)
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Zum Titelbild: '67 Chevy Impala (Automarke 'Chevrolet'), Dean Winchesters Auto und ein Markenzeichen der Serie Supernatural.
Bild im Text: NBCDracula/Twitter
Cast:
Jonathan Rhys Meyers... Alexander Grayson
Jessica De Gouw... Mina Murray
Thomas Kretschmann... Abraham Van Hesling
Victoria Smurfit... Lady Jayne Wetherby
Oliver Jackson-Cohen... Jonathan Harker
Nonso Anozie... R.M. Renfield
Katie McGrath... Lucy Westenra
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