"Now the story of a wealthy family who lost everything and the one son who had no choice but to keep them all together. It's Arrested Development."*
Die Liste der zu früh abgesetzten Serien ist ja schier unendlich. Ganz weit oben auf der Liste steht die Comedyserie „Arrested Development“.
Nach nur drei Staffeln von 2003 bis 2005, entschied sich der ausstrahlende Sender FOX dazu, die Serie aufgrund zu geringer Einschaltquoten aus dem Programm zu nehmen. Sowohl Fans als auch Kritiker lobten Arrested Development von Anfang an, zudem gab es eine Reihe von Preisnominierungen und –auszeichnungen, darunter 6 Emmys. Da die Anhänger der Serie dies aber nicht auf sich ruhen lassen wollten und auch Showrunner weitere Folgen gefertigt und ausgestrahlt sehen wollten, gab es 2013 ein Wiedersehen in Form einer vierten Staffel auf Netflix. 2010 wurde von offizieller Seite sogar die Produktion eines Filmes bestätigt.
Das Problem „zu geringer Einschaltquoten“ gibt es häufig. Woran es liegt, dass eine so beliebte, hoch gepriesene und ausgezeichnete Serie nicht über ihre vierte Staffel hinaus ausgestrahlt wird, ist uns Zusehern nicht verständlich. Sowohl die Bewertung von 9.2/10 Sternen auf imdb.com als auch die (wenn auch nur kurzfristige) Wiederbelebung der Serie sprechen für sich.
Arrested Development kann mit geistreichen, bis ins kleinste Detail durchdachten Dialogen bestechen und sowohl die Charaktere als auch die daraus entstehenden Erzählungen sind so ungewöhnlich und originell, dass man sich bald fragt, warum man bis jetzt die eigene Familie als anormal bezeichnet hätte.
Eine Folge kommt dabei mit nur 20 Minuten gut aus, um die Story voranzutreiben. „Arrested Development“ ist nicht wie herkömmliche Sitcoms gefilmt, sodass man sich gottseidank die gefaketen Lacher erspart. Die Serie ist wie eine Dokumentation gedreht, was ihr auch ein gewisses Maß an Authentizität verleiht. Ein interessanter Effekt, der dadurch entsteht, ist, dass die Personen zwar fluchen dürfen, dies aber „gebleept“ wird, was bisweilen enorm amüsant ist.
Darüber hinaus wird die Geschichte durch die Erzählstimme des Regisseurs Ron Howard (A Beautiful Mind, The Da Vinci Code) begleitet, welcher nicht einfach die Geschehnisse beschreibt, vielmehr als Kommentator fungiert, der eine ganz eigene Art von Humor mitbringt, „eigene“ Witze einbaut und sich oft über die Charaktere lustig macht.
Michael Bluth: You know, your average American male is in a perpetual state of adolescence, you know, arrested development.
Narrator: Hey. That's the name of the show.
Der Humor der Serie allgemein ist sehr schwer zu beschreiben. Grundsätzlich geht es um eine ehemals reiche Familie, deren Familienvater, welcher gleichzeitig der Leiter des Familienunternehmens, der Bluth Company, aufgrund krummer Machenschaften ins Gefängnis kam. Nun muss die Familie über die Runden kommen und gewaltige Abschläge machen, um die Firma wieder anzutreiben und den geschädigten Familiennamen wieder ins rechte Licht zu rücken.
Charakter:
-Michael Bluth (Jason Bateman), Witwer und der Sohn des inhaftierten Familienoberhauptes
-George Oscar „Gob“ Bluth (Will Arnett), sein älterer Bruder
-Byron „Buster“ Bluth (Tony Hale), ein weiterer Bruder
-Lindsey Fünke (Portia de Rossi), die Zwillingsschwester Michaels
-Dr. Tobias Fünke (David Cross), deren Ehemann
-Lucille Bluth (Jessica Walter), die Mutter
-George Michael (Michael Cera), Michaels Sohn
-Mae „Maeby“ Fünke (Alia Shawkat), Lindsey’s und Tobias‘ Tochter und damit die Cousine George Michaels
-Jeffrey Tambor in einer Doppelrolle als inhaftierter George Sr. und dessen Zwillingsbruder Oscar
Die Lustigkeit der Serie liegt in erster Linie in den Gemütsarten und Marotten der Hauptpersonen, welche alle gewaltig einen an der Waffel haben. Mit der einzigen Ausnahme des verantwortungsbewussten Sohnes Michael Bluth (Jason Bateman), der die Führung des Unternehmens übernimmt und gleich die verwöhnten Verwandten (und Angeheirateten) „betreuen“ muss.
Arrested Development enthält so viele Running Gags wie keine andere TV Show (die mir bekannt ist). Diese zu beschreiben wäre natürlich sinnlos, da sich grundsätzlich kein Witz dieser Show beschreiben lässt. Man muss sie einfach gesehen haben. Auch was den Charme von Arrested Development genau ausmacht, lässt sich nicht genau bestimmen. Eigenartig, skurril, mit Liebe zum Detail – sind nur einige Eigenschaften, die Arrested Development charakterisieren.
Der Kabelsender Fox hat offenbar ein Händchen dafür, gute einfallsreiche Serien im Keim zu ersticken.
Einige Zitate:
Wife of Gob: I'm in love with your brother-in-law.
Gob: You're in love with your own brother? The one in the army?
Wife of Gob: No. Your sister's husband.
Gob: Michael? Michael.
Wife of Gob: No. That's your sister's brother.
Gob: No, I'm my sister's brother.You're in love with me? Me.
Wife of Gob: I'm in love with Tobias.
Gob: My brother-in-law?
Wife of Gob: I know it can never be, so I'm leaving. I'm enlisting in the army.
Gob: To be with your brother?
Wife of Gob: No.
Lucille: The media has him out to be some sort of mastermind, which believe me he's not. The man can barely work our shredder.
George Sr.: Michael, this is my brother. Do you know what it's like to have a sibling who has no source of income except for you?
Michael: Just one? No. No idea. It sounds wonderful, though.
George Michael:They're adults. They're allowed to have fun whenever they want. We're kids, we're supposed to work.
Maeby: Do you guys know where I could get one of those gold T-shaped pendants?
Michael: That's a cross.
Maeby: Across from where?
Buster: You lied to me... you said my FATHER was my father, but my UNCLE is my father. MY FATHER IS MY UNCLE!
Tobias: Okay, Lindsay, are you forgetting that I was a professional twice over - an analyst and a therapist. The world's first analrapist.
(ss)
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Zum Titelbild: '67 Chevy Impala (Automarke 'Chevrolet'), Dean Winchesters Auto und ein Markenzeichen der Serie Supernatural
*Arrested development= Entwicklungshemmung
Interesting Facts:
Two often-mentioned fictional restaurants on the show are "Miss Temple's", which is said to be particularly popular on Friday nights, and "Skip Church's", where characters often go for Sunday brunch. The names of the restaurants describe the activities of their regulars, since Jews who go out to dinner on Friday night instead of attending a synagogue literally "miss temple", and Christians who eat Sunday brunch instead of going to a religious service literally "skip church".
The show is shot as a documentary, so character's swearing is bleeped out. However, the producers must find ways to obscure the mouths of the characters who are swearing so that their mouths don't have to be blurred out. This is often accomplished by cutting to a shot of another character reacting to the swearing, or by blocking the mouths with objects. Sometimes the characters resort to just covering their mouths with their hands.