Während der Vorbereitung zur Prüfung in „Global Englisch and International Communication“ habe ich als Beispiel für die Kompetenz der Fremdsprachenkenntnisse folgende Situation gehabt. Ein Doktor für Medizin reist nach Amerika, um an einer Pressekonferenz teilzunehmen, zu der er inhaltlich gründlich vorbereitet ist. Nach dem offiziellen Teil kommt es zu einer Feier, wo mal andere Themen in aller Munde liegen. Je weiter diese fachlich ins Innere greifen, desto weniger kommt er mit. Ein gutes Beispiel für die Studenten der Transkulturellen Kommunikation, jedoch ist diese Situation nicht zuletzt sprachenabhängig. Auch in der Muttersprache wird oft nur Bahnhof verstanden.
„Ich verstehe nur Bahnhof“. Wer von uns würde behaupten, diese abgelutschte Phrase hat er noch nie verwendet? Wie wichtig ist es eigentlich heutzutage mit den Fremdwörtern und Fachbegriffen jonglieren zu können?
Oft stellt man es sich einfach gar nicht als Aufgabe, das schlaue Lexikon unter die Lupe zu nehmen. Manche schaffen es ziemlich raffiniert das eigene Unwissen über den ausgesprochenen Ausdruck zu umgehen, indem sie zu Recht zugeben, man kann ja nicht alles wissen. Andere im Gegenteil versuchen das Unmögliche möglich zu machen und geben an, den Begriff verstanden zu haben, blamieren sich aber nur, wenn klar wird, dass sie nun nichts vom Gesagten verstehen. Fragt man das oft als selbstverständlich Gesehe, läuft man die Gefahr, man würde als ein Idiot oder als einer, der kein Wissen über die einfachsten Dinge um ihn herum hat, gesehen. Oft wird einfach ein Auge zudrückt, im schlimmsten Fall wird jedoch einer hinter seinem Rücken für nicht voll gedeutet, in der Öffentlichkeit wird jedoch mit einfach nicht geredet.
Wie wichtig ist es überhaupt für uns heutzutage zu verstehen? Und verstanden zu werden? Wollen wir doch alle. Sind nun das "Verstehen" und das "Verstanden-worden-sein" nicht wie in und jan, die zum Erfolg führen? Wie wird man jedoch verstanden? Kann man auch das "Fachliche" ohne das dafür spezielle fachliche Wissen verstehen?
Ein gutes Beispiel sind die modernen Medien, deren Redakteure und mit denen offenbar auch die Chefredakteure bzw. die Herausgeber ihren Kopf eher seltener brechen, wenn es um die Verwendung der Fachausdrücke in ihren Ausgaben geht. So wird aus einem ganz simplen Text eine wissenschaftliche Arbeit gemacht, die oft von einem und dann auch dem weiteren Leser einfach überblättert und nicht gelesen wird. Alleine ein komplizierter Titel macht es vielen nicht einfach. Einige werden vielleicht sich doch mit der nicht so leicht verständlichen Sprache quälen, bis sie gelangweilt und genervt endlich zum nächsten Artikel "dürfen". Was für einen Fachmenschen als selbstverständlich und klar sich anhört, ist für einen Hobbylebenskünstler der dunkle Wald. Oft wird ein Begriff einfach überflogen, die gesamte Bedeutung dadurch nicht verstanden. Nicht jeder nimmt sich Zeit oder kommt auf die Idee, in dem Wörterbuch nachzuschlagen oder sich bei einem mehr erfahrenen Kollegen sich zu erkundigen.
Auch wenn man oft sich selbst sagt: will ich nicht wissen, was das und das bedeutet, tut man sich schwer mit dem Sinn des Geschriebenen bzw. des Gesagten auseinander zu setzten. Daher nachzufragen macht schon einen Sinn. Ob und in welchen Situationen mann dann dabei schief angeschaut wird, ist dann oft personabhängig. Ist einem aber der Kenntnis von Belangen, so kann das "schief anschauen" völlig egal sein.
Varvara Shcherbak