In einem offenen Brief an das britische „Elle“-Magazin spricht Sängerin Kesha über ihre Essstörung, die sie Anfang des Jahres zu einem Klinikaufenthalt veranlasste.
In diesem Schreiben heißt es: „Mir ist klar, dass die Menschen denken, ich sei wegen anderer Dinge hier. Natürlich habe ich Songs über Partys geschrieben, aber mein kleines schmutziges Geheimnis ist, dass ich unglaublich verantwortungsbewusst bin. Ich nehme Musik und meine Karriere wirklich ernst und führte nicht das Feiern zu dieser Situation.“ Weiters ließ die 27-Jährige wissen: „Diese Musikindustrie hat völlig unrealistische Erwartungen an das Aussehen von Körpern. Ich habe daher begonnen überkritisch mit dem meinen zu sein. Jetzt musste ich lernen, meinem Körper mit Respekt zu begegnen.“
Während des zweimonatigen Klinikaufenthaltes verfasste Kesha 14 neue Lieder. Ihre Botschaft sei es, dass man sich selbst lieben und alle seine schönen Makel akzeptieren solle.
Sie habe das Gefühl gehabt, Hilfe zu brauchen und zwar nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre Fans, denn ihre größte Angst sei es, nicht echt zu sein.
Wir fragen die
Expertin für Psychosomatik Dr. med. Julia Rüsch zum Thema Essstörungen:
Essstörungen haben immer mit einem fehlenden Selbstwert zu tun. Die Bedürfnisse als Kind wurden nicht gestillt. Es entsteht dadurch ein innerer Kampf zwischen Abhängigkeit, endlich das zu bekommen, was man braucht, und Selbstbestimmung, endlich das machen zu können, was man will. Beides wurde als Kind nicht erfüllt. Die Mutter-Tochter Beziehung war und ist gestört.
Frauen mit Essstörungen richten alle Agression gegen ihren Körper, da sie keinesfalls Frau sein wollen. Gleichzeitig ist der Wunsch nach befriedigender Sexualität sehr groß, was wiederum einen inneren Konflik darstellt.
Die Vorstellung, wenn sie dünn sind, wird alles besser, wird sich nie erfüllen, da Magersucht aber auch Bulimie eben eine Sucht ist. Durch die gestörte Körperwahrnehmung stellt sich nie ein längerfristiges Gefühl der inneren Zufriedenheit ein.
Foto: Kesha/Instagram