Kolumne > Selbstbewusst und selbstsicher - In jedem steckt ein Talent. Entdecke dich selbst.
Selbstbewusst und selbstsicher -
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Wie man sich die "behinderter Pensionist"-Haltung abgewöhnt.
In unserer Gesellschaft wird leider nicht jeder nach seinen entzückenden
Seiten oder der inneren Schönheit, sondern klipp und klar nach dem
Äußeren bewertet, wie man sich darstellt, sich präsentiert.
Nicht
jedem ist die Fähigkeit, sich ordentlich und stilgemäß zu kleiden, angeboren. Es gibt eine gewisse Gruppe von Menschen, die
unter einer modern-und-elegant-Mangel Erkrankung leiden. Diese ist zwar
heilbar, setzt jedoch gewisse Voraussetzungen voraus, wie z.B. die eigene
Unsicherheiten bekämpfen und sich auf etwas Neues einstellen, sich trauen.
Man muss nicht mit einem guten Geschmack geboren sein, den kann man
aber entwickeln und den eigenen Status somit erhöhen.
Man
probiert im Leben möglichst viel aus, damit man endlich das gewisse
Etwas findet, das zu einem passt. Ich habe meine Kleidung von meiner
Mutter nähen lassen, habe mich dabei auf ihren Geschmack verlassen und
dann wurde ich in der Schule als ein Außenseiter gebrandmarkt und ausgelacht.
Als junge Frau, nach Deutschland mit 18 Jahren gekommen, habe ich breite
Hosen und Sweatjacken, dazu noch passende Sneakers angezogen, was mein
Frausein nicht betonte sondern nur noch mehr versteckte. Immerhin war
dafür ein bedeutender Grund parat. Ich wollte bewusst mein Frausein
verstecken und mich unbemerkt machen, denn alleine in einem fremden Land in
einer netten, jedoch immerhin fremden Familie mit einem Gastvater, der
eigentlich ein gesunder und potenter Man ist, zu wohnen, hat mir etwas
Angst gemacht und alle meine Sinne haben sich gespitzt. Von dort weg
zu kommen fällt einem nicht ganz leicht: die
Sorge man konnte falsch bewertet oder „falsch“ angebaggert werden, fällt erst weg, wenn man die Selbstsicherheit wiedergewinnt.
Trotz
der Erwartung bei dem Model-Kurs „dumme Tussis“ zu treffen, die sich zwar
gut mit Mode auskennen und über die neuesten Haartrends und
Nagellacks unterhalten, dabei jedoch völlig daneben sind, die
Weltanschauung angeht, habe ich Frauen und einen Mann
kennengelernt, von denen ich selbst sehr viel gelernt habe. „Schau auf
deine Körperhaltung!“ war fast das Erste und das Entscheidende, was
Dagmar mir gesagt hat. „Nur nicht den Kopf zu hoch ziehen, schaut
nämlich dann zu arrogant aus.“ Somit wurde ich mal unbewusst, mal
bewusst darauf aufmerksam, wie ich eigentlich gehe, wie meine Haltung
dabei ist und wie es sich anfühlt.
Wie schwer ist es sich mit
einem guten Geschmack anzuziehen und mit der Kleidung einen gewissen
Status zu erwerben? Guter Rat: Vieles ausprobieren, Neues wagen und sich
anschauen, wie sich die anderen kleiden. Viele habe abgenutzte
Stöckel an den Schuhen oder dreckige oder unordentliche Kleidung, ihnen fehlt
ein Knopf oder sonst was. Von den anderen „Modelkollegen“ habe ich mir
so einiges abgeschaut, ein wenig von den Leuten auf den Straßen oder
bei den Bekannten, bei denen ich 100% sicher bin, dass das, was sie anhaben
stll- und modegerecht ist.
Nicht zu verkrampfen, direkt und
selbstbewusst gehen habe ich ebenfalls im Kurs gelernt. Festgestellt
habe ich auch für mich, dass verkrümmt gehen eine Lebenseinstellung ist,
die man besser los werden sollte, wenn man in den breiten Kreisen nicht
wie ein behinderter Pensionist mit viel Lebenserfahrung hinter sich ankommen will. Wirbelsäule durchstrecken, Kopf gerade (nicht hoch, wir
wollen ja nicht arrogant rüberkommen) und direkt zum Ziel!
Die Tatsache, dass es nur noch 8
Einheiten sind, macht es nicht so einfach. Man muss im
Schnelltempo, so wie es sich eigentlich gehört, alles lernen, damit man
aus dem Kurs wirklich einen erheblichen Nutzen rausziehen kann. Hohe
Aufmerksamkeit ist geboten!
(vs)
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