Hallo, lilyrose,
Wir haben Deine Frage an Dr. Julia Rüsch, Ärztin für Allgemeinmedizin und
Psychosomatische Medizin weitergeleitet:
Nur ein Bruchteil des Cholesterins im Blut stammt aus der Nahrung. Der Großteil
wird je nach Bedarf in der Leber gebildet.
Daher kann man mit Ernährung alleine nicht viel verändern. Jedenfalls sollte man
jetzt nicht Fett und Eier meiden. Eier sind eine sehr gute Proteinquelle. Bei den
Fetten ist es wichtig, dass die ungesunden Fettsäuren (Transfettsäuren - zb in
allen Fertigprodukten, Pommes, langhaltbaren Lebensmittel) gemieden werden und
möglichst viel "gesundes" Fett, also Omega 3 Fettsäuren (zb in Fischen) gegessen
werden, damit kann man den geringen Anteil, der aus der Nahrung kommt, verbessern.
Eventuell kann man dies mit Omega 3 Kapseln oder Krillöl Kapseln ergänzen.
Was aber viel wichtiger ist: ein erhöhter Cholesterinwert ist immer von der
Lebenssituationen abhängig.
Cholesterin ist die Vorstufe der Sexualhormone Testosteron, Progesteron und
Östrogen, sowie des Stresshormons Cortisol.
Wenn jemand im Moment mehr dieser Hormone braucht, wird der Körper mehr Cholesterin
zur Verfügung stellen, damit mehr Rohstoff vorhanden ist.
Es kann aber auch sein, dass ein Hormonungleichgewicht vorliegt. Der Körper hat
zwar den Rohstoff, aber nicht ausreichend Hormone produziert, aus verschiedenen
Gründen, weshalb sich das Cholesterin "anstaut".
Daher ist es besonders wichtig, bei erhöhtem Cholesterinwert auch die Hormone zu
bestimmen (LH, FSH, testosteron, Progesteron, östradiol, prolaktin, DHEA, SHBG,
cortisol, und ev auch ACTH - das ist aber sehr sensibel in der Bestimmung und muss
jedenfalls im labor abgenommen werden.) die Blutabnahme sollte nüchtern und
zwischen 7-9 Uhr stattfinden, da die Normwerte des Labors auf die Hormonwerte in der
Früh eingestellt sind - und sie ändern sich im Tagesablauf.
Hormone sind Botenstoffe des Körpers.
Durch unser Leben, (vor allem in Bezug auf Sexualität -
das bedeutet mehr als Geschlechtsverkehr: nämlich Frau sein, oder auch Mann sein,
Kind sein) unsere Einstellung, unsere Erwartungen, aber auch unsere Ängste, werden
die Hormone und deren Bildung beeinflußt.
Es ist notwendig, sich die Lebenssituation anzuschauen, und diese bei Bedarf zu
verändern!
Nur das bringt langfristig Gesundheit!
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Auf der Homepage von Dr. Rüsch, www.ruesch.info, findest Du einen Artikel über
Cholesterin und die psychosomatischen Zusammenhänge. Dr. Rüsch ist Spezialistin
auf diesem Gebiet. Du kannst sie natürlich auch direkt kontaktieren.