Am 23. April versammelten sich die besten Stepptänzer der Welt in der Wiener Stadthalle.
Stepptanz hat ein verstaubtes Image. Vor über 50 Jahren sah man Stepptänzer ständig durch Film und Fernsehen tanzen, heute sieht man sie nur noch selten. Doch der Stepptanz, oder im englischen Tap Dance, lebt auch heute noch! Und altmodisch ist er schon gar nicht.
Am Freitag, den 23. April war das Tap Reloaded in Wien, ein internationales Stepptanzfestival, dass das Publikum zu Standing Ovations bewegte. Eine ganze Riege von Tänzern aus verschiedenen Ländern war angereist, um den Stepptanz modern zu interpretieren. Mit viel Humor, großartiger Körpersprache und Akrobatik waren alle Tanzeinlagen mehr als beeindruckend.
So mixte das Tanz-Duo TMC (Simon Watts und Andrew Cesan) klassischen Stepptanz mit Elementen des Hip Hop und des Breakdance. Auch Lee Howard vermischt, allerdings als Solo-Künstler, Hip Hop und Tap Dance und schafft eine moderne Neuinterpretation.
Als ob Tanzen alleine nicht schwierig genug wäre, vereint der Schweizer Lukas Weiss den Tanz auch noch mit Jonglieren. Beides beherrscht er virtuos. In einem kurzen Moment, in dem er zu steppen aufhörte, sagte er nur: „Und das ist jetzt nur Jonglieren, ohne Stepptanz.“ Die Bälle scheinen zu schweben, während man dem Rhythmus wie in Trance folgt.
Generell sind Stepptänzer auch Musiker. Der Rhythmus, den sie schaffen, macht sie zu einem lebendigen Percussion-Instrument. Besonders beeindruckend ist diese Musik bei Dorel & Costel Surbeck, wo auch Elemente des Profitanzes integriert werden, was ein Augen- und Ohrenschmaus sondergleichen ist.
Und wenn man schon glaubt, alles gesehen zu haben, erscheint der Russe Konstantin Nevretdinov, der auf seinen Händen steppt! Er ist der einzige Künstler weltweit, der diese Art zu tanzen beherrscht.
Doch auch klassisches Formationstanzen, wie bei The Matthew Clark Dancers, wurde dargeboten und entführte das Publikum in das alte Ägypten oder zum Märchen des Zauberers von Oz.
Abwechslung wurde geboten und der Stepptanz gewann bei allen sehr viel an Sympathie.
(dw)
Foto: Matthew Clark Dancers, © Fechter Management