Trägst du Prada? Oder sind deine Schuhe von Salamander? Oder H&M?
Die Wahl des richtigen Schuhs bereitet jedem Qualen. Ist man an einem Tag viel unterwegs, so bevorzugt man natürlich flache Schuhe. Aber wenn, dann schon die von Guess, vor allem, wenn man am Nachmittag noch einen wichtigen Termin hat. Für den Life Ball sind schon Dior Pumps mit 7 cm Absätzen bereit gelegt.
Schuhe sind praktische Bekleidung für die Füße und zugleich Accessoires. Noch bevor die große Modewelt unser Leben beeinflusst hat, stellten Menschen Schuhe aus Holz, Leder, Naturkautschuk, Stroh, also aus Naturstoffen, her. Die Fußbekleidung sollte vor allem den Naturverhältnissen entsprechen: vor der Kälte schützen, den Füßen einen Schutz gegen den stacheligen Grund bieten, sicher am Fuß liegen. Der Stoff sollte leicht zu besorgen und praktisch in der Anwendung sein. Heute wird das meiste Schuhwerk aus Kunststoff gefertigt.
Seit Jahrzehnten wird der Schuh zusätzlich noch als Statussymbol gesehen. Seit eh und je bestimmten Macht und Position einer Person über die Größe, Länge, Breite und Farbe ihres Schuhwerks (rot war die Farbe der Mächtigsten). Heute sind gewisse Luxus-Marken wie Prada, Gucci, Dior, Gabor, Lloyd, Paul Green etc. diejenigen, die darüber aussagen, auf welcher Höhe der sozialen Leiter sich eine Person befindet. Denn € 620 für ein Paar Schuhe kann nicht jeder Normalsterbliche ausgeben. „Doktor Luthers Schuhe sind nicht jedem Dorfpriester gerecht.“ sagt ein Sprichwort.
Vom Lotosschuh, der gerade noch 9,5 cm(!) lang ist und angeblich für sexuelle Erregung bei Männern gesorgt haben soll, über die Schuhe mit Storchenschnabel aus der Prunkrüstung Kaiser Maximilians I. bis hin zu den von der Architektin Zaha Hadid entworfenen futuristischen Flip Flops aus Plastik in der höchst modernen Farbe "Khaki" zeigt die Ausstellung „Ihr Auftritt! Schuhe mit Geschichten“ im Museum im Palais in Graz bis zum 12.01.2014.
Graz ist seit dem Bau der „Weltschuhfabrik Humanic“ eine Schuhstadt. Ihr Werk, der Schuh, ein Accessoire, das zeigt, wie man alleine mit Kleidung seinen Status erhöhen kann. In der Geschichte kann man nachverfolgen, dass Frauen schon immer einen niedrigeren Status als Männer hatten und die dagegen sprechende Beispiele nicht mehr vorhanden sind oder gar nie existiert haben.
Wie viel Macht in einem kleinen Kleidungsstück stecken kann!
VS
Fotos: UMJ / N. Lackner
Titelbild: Schuhe der Architekten Zaha Hadid (li.) und Frank Gehry (re.)
Bild Nummer 1 im Text: Reiterstiefel "Sisi"