Dunkler, grenzenloser, ruhiger Himmel mit tausenden und abertausenden von Sternen, die nicht zu erreichen sind…Stille. Und auf einmal - grüne Lichter, die in einem außerirdischen Tanz umherschwirren. "Bin ich am Rande des Wahnsinns?", fragt sich wohl so mancher Zuschauer dieses Spektakels. Wohl nicht. Denn das Zauber wiederholt sich wieder und wieder. Als Erinnerung daran, dass solche wirren Sachen in unser Leben gehören. Photoshop pure? In Island, am Rande der Welt, macht die Natur selbst noch bessere Tricks als Photoshop.
So stellt der deutsche Fotograf Stefan Erdmann am Anfang sein Werk, Multimedia-Event "ISLAND 63'66'N", im ausverkauften Grazer Orpheum vor. Was noch versteckt sich wohl hinter dieser ungezügelten, wilden Freiheit?
In seinem Film „ISLAND 63'66'N“ präsentiert Stefan Erdmann das wilde Leben und die Natur von einem besonderen Land. Einem Land, wo vor hunderten Jahren die starken Wikinger ihre Schiffe gebaut haben, ein Land, dass inmitten des gewaltigen atlantischen Ozeans, gleichsam sein eigenes Leben lebt.
Bei dem Multimedia-Event "ISLAND 63'66'N" ist man gleichsam Zuschauer und Teilnehmer. Die Gewalt dieses Landes und die Echtheit der Natur von Island reißt einen mit in den Film hinein. Man breitet die Flügel aus und lässt sich vom starken Wind leiten. Man stößt mit Schwung von einem steilen Bergteil herunter in den Ozean, gleichsam mit dem kalten Wasser eines Wasserfalls. Man schaukelt im Takt mit dem rauschenden Gras. Man lebt mit. Frei. Wie die wilden Pferde, die von Stefan Erdmann dafür beneidet werden, dass sie das Recht haben, auf dieser breiten Erde zu leben. Dafür, dass sie frei sind.
Was einen im Alltag belastet, davon kann man hier ablassen. Stress, Chaos, Ärger, Streit, Eile, Befindlichkeiten. Das alles hat hier kein Platz. Hier kann man alleine mit sich bleiben. Und alles steht frei zur Verfügung. Man ist Herr über sich selbst. Und über alles um sich herum. Man könnte nackt und barfuß über das Gras und runden Steine gehen, ohne sich Sorgen darüber zu machen, dass man erwischt wird. Endlich hat man Zeit für sich.
Island, ein Land, wo alle vier Elemente, Erde, Wasser, Luft und Feuer, ihren Einklang gefunden haben, führt mehrere weitere Elementen zusammen. Und doch in dieser Gesamtheit hat jedes einzelne seine Bedeutung, jedes einzelne ist ein Zahnrad eines gewaltigen Systems.
Island besteht aus Gegensätzen: Hier steigt ein Land aus dem Wasser, hier flackert Feuer inmitten von Eis. Es ist nicht nur prächtig und mächtig, sondern auch gleichzeitig stolz und zart, wild und gemütlich. Ein idealer Ort für Menschen, die sich vor dem Lärm der Stadt verstecken wollen, um ihre Gedanken zu ordnen und um innere Ruhe zu finden. Und da die meisten isländischen Einwohner die Hauptstadt Reykjavik bewohnen, ist man in der Tat sich selbst überlassen.
Neben den wunderschönen Bildern und Gedichten werden einige nützliche Informationen für alle Reiselustigen mit viel Humor serviert. Das Potpourri erreicht mit einer herzenszerreisenden Musik der wundervollen hohen Stimme der Sängerin Isgaard seinen Höhepunkt.
Stefan Erdmann ist in die Insel und das Land Island verliebt, und er teilt mit uns diese Liebe durch diesen wunderschönen Film.
Man sehnt sich unfreiwillig nach den Erlebnissen und Gefühlen, die einen in Island versprochen wurden.
Und das Multimedia-Event Abenteuer im Grazer Orpheum bietet Reise- und Abenteuerlustigen weitere unerforschte Naturgewalten: Mit "Ruf der Wildnis - Abenteuer Amerika" am 20, Jänner 2013 geht die Runde im Grazer Orpheum weiter.
(vs & ek)