Erfolgreich wurde das Projekt von Winston Ruddle mit der Show „Umlingo“, die es auf den Bühnen zahlreicher Länder Europas gibt, sowie auch auf dem Broadway gespielt und gefeiert wurde. Atemberaubende Akrobatik, mitreißende Musik und traditionelle afrikanische sowie moderne Zirkus- und Showelemente fließen in diese Show ein.
Der Name „Khayelitsha“ bedeutet „unsere neue Heimat“. Den gleichen Namen trägt die größte Township bei Kapstadt. Townships wurden in der Vergangenheit, bestimmt durch die Rassentrennungspolitik, zu einem Symbol der Ausgrenzung der afrikanischen Bevölkerung durch die „weißen“ Machthaber. Diese Gebiete waren keine eigenständigen Gebiete, sondern Teil eines „weißen“ Gebietes. Das Ziel dieser Siedlungen war, den Bantu an das weiße Leben zu gewöhnen und mehr noch, von der eigenen Kultur zu entwöhnen.
Auch wenn nicht jedem diese Seite der Weltgeschichte bekannt oder bewusst ist, so kann sich wohl jeder vorstellen, dass diese Entfremdung des Eigenen bei dieser Volksgruppe nicht stattgefunden hat. Umso mehr bemerkt man, wie stark dieses Volk auch in einem fremden Land seine Traditionen bewahrt. Durchmischung der Rassen ist sowohl im eigenen Land als auch in einem fremden ein Tabu. Ein Kikuyu wird sich nie m
it einem Luhya einlassen. Aufgrund dieser klaren Vorstellungen von Stammesethik droht dieser Volksgruppe im Gegensatz zur europäischen migrationsoffenen Volksgruppe keine Ausrottung.
Khayelitsha präsentiert Afrika von einer anderen, Europa und der westlichen Welt noch unbekannten Seite. Absichtlich sammelte Winston Ruddle die erfolgreichsten Nachwuchsartisten aus sieben verschiedenen Ländern Afrikas, um die jeweilige Kultur und Traditionen in Form von Musik, Gesang, Tanz und Artistik darstellen zu können.
In die Show sind Zitate aus der afrikanischen Geschichte hineingeschnitten, ebenso wichtig ist es Winston Ruddle, eine Brücke zur europäischen Kultur herzustellen.
Den Zentralpunkt der Show stellt die Widerlegung der klischeehaften rassistischen Vorstellungen über die Townships dar. Mit seiner Show will Winston Ruddle der Welt beweisen, dass dieses Volk nicht nur kriegerisch ausgerichtet ist und Konflikte ungern meidet, an Sorgen, Depressionen und Armut leidet, sondern auch Spaß und pure Lebensfreunde versprühen kann. Nicht zuletzt beweist das die Tatsache, dass Hip Hop, Breakdance und Locking ebenso wie Rap und Beatboxing in diesen Siedlungen das Licht der Welt erblickten.
Mit coolen Grooves und traditioneller Musik wollen die Darsteller den Klischees und Vorstellungen entgegenwirken.
Weitere Termine von „Mama Africa – Khayelitsha“:
28.01.2015 – Bregenz, Festspielhaus
01.02.2015 – Innsbruck, Olympiahalle
03.02.2015 – Graz, Stadthalle
04.02.2015 – Salzburg, Salzburgarena
Foto eines Siedlungsgebiets von Soweto im Jahr 2005: Matt-80/ wikicommons