30.08.2011 |
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Was beim Bewerbungsgespräch wirklich zählt
Ausgezeichnete Noten, gute Referenzen und fachliches Know-How? Das muss nicht unbedingt zum Erfolg beim Bewerbungsgespräch beitragen.
Einen Job zu finden ist alles andere als einfach. Viele fragen sich bei der Suche nach einer neuen Arbeit, wie sie sich beim Bewerbungsgespräch verhalten sollen und welche Antworten die richtigen sind. Unzählige Tipps aus dem Internet oder von Bewerbungsratgebern hat man sich schon angehört und ist sicher, mit eingeübten Antworten, einer penibel zusammengestellten Bewerbungsmappe und einer perfekten Vorbereitung sollte nichts schief gehen. Und doch klappt es oft nicht.
Vielleicht funktioniert diese Strategie deshalb nicht, weil man sich selbst verstellt und dadurch die Authentizität verliert. Keine Schwächen zu zeigen oder zugeben zu wollen, wirkt vielleicht gar nicht so selbstbewusst, wie wir meinen, sondern abgehoben und arrogant. Natürlich ist es hilfreich, eine abgeschlossene Ausbildung und relevante Berufserfahrung zu haben. Uninteressante Bewerbungsschreiben landen ja bekanntlich meistens sofort im Papierkorb. Doch wenn man dem potentiellen zukünftigen Arbeitgeber erst einmal gegenüber sitzt, so sitzt man eben auch nur einem Menschen gegenüber. Ein Mensch, der Gefühle hat und sich vielleicht mehr durch Sympathie als durch einen ausgezeichneten Studienabschluss überzeugen lässt.
Doch nicht nur Sympathie zählt, sondern auch Mut zur Ehrlichkeit. Wenn man keine Erfahrung in der Branche hat oder ehrlich darüber spricht, was man im letzten Job vermisst hat, so kann man durchaus punkten. Ehrlich zu sein bedeutet nicht, sich selbst verletzbar zu machen, sondern vermittelt Stärke und Selbstbewusstsein. Wenn ich etwas nicht kann, dann sage ich es auch und vergesse dabei nicht, hinzuzufügen, dass ich es gerne lernen würde und dass ich deshalb hier sitze. Man darf jedoch auch nicht zu ehrfürchtig sein. Natürlich will man den Job gerne haben, doch nicht um jeden Preis. Schließlich gibt es keine Regel, die besagt, dass nur der Bewerber sich anstrengen soll – auch der Arbeitgeber sollte sich bemühen, um die besten Leute zu kriegen.
Eines dürfen wir nicht vergessen: Ein Job sollte einem mehr bedeuten als nur das Absitzen von Arbeitsstunden. Die Möglichkeit zur Weiterentwicklung, das Dazulernen und Eröffnen von neuen Möglichkeiten.
(BW)
Foto: Mart1n