Die inzwischen 70 Jahre alte Schauspielerin begab sich in den 1960ern, um in Amerika die Leinwände zu erobern. Obwohl sie dort erfolgreich war und an der Seite von Stars wie Frank Sinatra, John Wayne und Dean Martin spielte, verschlug es sie später zurück nach Europa - jedoch mit mehr Erfahrungen im Gepäck.
"Die Zeit war sehr wichtig für mich, ganz habe ich das erst später begriffen", erinnert die gebürtige Wienerin sich im Interview mit dem 'FOCUS' und erklärt, wie ihr der Abstecher zugute kam: "Natürlich war es schön, so jung, wie ich war, Erfolg in Hollywood zu haben. Aber ich musste auch dafür lernen - über die Sprache hinaus: Verantwortung tragen und Entscheidungen treffen. Ich habe alles wie ein Schwamm aufgesogen und profitiere von all diesen Erfahrungen heute noch."
Zu vergangenem Zeitpunkt gestand Berger, Hollywood den Rücken gekehrt zu haben, da sie dort unglücklich gewesen sein. Gegenüber dem 'Kurier' sagte sie: "Zu der Zeit, als mein Mann und ich uns entschlossen hatten, aus Amerika wieder nach Europa zurückzugehen, war ich nicht glücklich. Mit meinem Mann - ja. Mit meiner Entwicklung als Schauspielerin - nein. Die gesellschaftliche Spaltung in den USA, ausgelöst durch den Vietnamkrieg, fand auch und endlich ihren Niederschlag in den amerikanischen Filmen." Als europäische Schauspielerin hätte man ihr zufolge damals weniger Chancen gehabt, betonte Berger. "Die Zeiten waren anders geworden. Und gut so. Das amerikanische Kino wurde in den Sechzigerjahren wirklich amerikanisch. Da war es schwer für jeden europäischen Schauspieler in Hollywood." Trotzdem, so die Film-Ikone, wären ihre Jahre in Hollywood "in jeder Hinsicht entscheidend" gewesen.
Foto & Text: BANG Showbiz