Mit der Serie "The West Wing" landete Serienschöpfer Aaron Sorkin („Der Krieg des Charlie Wilson“, „Eine Frage der Ehre“) 1999 einen Hit. Mit insgesamt 20 Emmy-Awards, die die Serie einheimste, ist "The West Wing – Im Zentrum der Macht" eine der erfolgreichsten Dramaserien überhaupt.
Im Jahr 2012 wurden Zuseher und Fans realitätsnaher Dramaserien mit einem weiteren Meisterwerk des Serien- und Filmemachers freudig überrascht – "The Newsroom".
"The Newsroom" ist zweifelsohne eine der faszinierendsten Dramaserien, die man derzeit im amerikanischen Fernsehen bewundern kann. Die Serie kombiniert reale Ereignisse mit fiktiven Elementen und ist so eine erfolgreiche Mischung aus Drama und Komödie. "The Newsroom" besticht mit intelligenten Dialogen und humorvoll dargestellten, alltäglichen Geschehnissen auf zwischenmenschlicher Ebene und glaubhaften Darstellern – allen voran der vielen als Harry Dunne aus „Dumb and Dumber“ bekannte Schauspieler Jeff Daniels.
Daniels spielt die Rolle des Nachrichtensprechers Will McAvoy, der nach einem öffentlichen „Ausbruch“ in Form eines verbalen Angriffes auf eine junge Studentin, seine Strategie, seine Sendung zu moderieren, drastisch ändert. Statt Sensationsjournalismus zu betreiben, beschließt der Newsroom zu den Wurzeln zurückzukehren, auf investigativen Journalismus zu setzen und die richtigen Fragen zu stellen – auch, wenn dies eine drastische Einbuße an Zuschauerzahlen und das Vor-den-Kopf-Stoßen so mancher Führungspersonen beinhaltet.
Jeff Daniels kann nicht nur als News-Anchor, der den Laden schmeißt und auf den Tisch hauen kann, überzeugen, sondern verleiht dem Charakter auch eine humorvolle Note. Die erste Episode der Serie beeindruckt mit einer Rede, die einen von den Socken haut. Kaum haben wir eine so inspirierende Ansprache gehört, die sowohl Wahres offenbart, als auch so einige Lacher bewirkt. Dies wohl gemerkt beim Publikum vor dem Fernseher, nicht bei den Zusehern des Hörsaales voller verdutzter Studenten, die ihren Ohren nicht trauen können.
"The Newsroom" wird auf dem US-amerikanischen Kabelsender HBO ausgestrahlt und befindet sich zurzeit inmitten der zweiten Staffel. Was uns ganz besonders freut, denn Serien, die auf HBO übertragen werden, dürfen sich einer unzensierten Sprache erfreuen. Das Wort „fuck“ kommt in HBO-Serien nicht allzu selten vor. Das verleiht den Programmen einen gewissen „unverblümten“ Charakter und lässt uns die ansonsten doch etwas prüden Amerikaner in einem anderen Licht sehen. Weitere dieser "ehrlichen" HBO-Serien sind zum Beispiel True Blood, Entourage und Curb your Enthusiasm, die unverhohlen und unmissverständlich an den Zuschauer herantreten.
Wir haben keinen Zweifel daran, dass die Serie noch auf weitere Staffeln verlängert wird. Die fünfte Episode der zweiten Staffel, welche „News Night with Will McAvoy“ getauft wurde, wird diesen Sonntag, 11. August 2013, ausgestrahlt.
Cast: Jeff Daniels, Emily Mortimer, Sam Waterston, Dev Patel, Alison Pill, John Gallagher Jr., Olivia Munn, Chris Chalk, Thomas Sadoski u.a.
Sabine Stenzenberger
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Die berühmte Ansprache McAvoys
Hintergrund: Will McAvoy findet sich zwischen den Fronten wieder - McAvoy sitzt in der Mitte, zwischen der libaleralen Sharon und ihrem Opponenten Lewis. Zuvor hatte sich der Moderator noch so gut er konnte aus der politischen Debatte der beiden heraushalten können und vermied jede ernsthafte Antwort auf eine politische Frage mit humoristischen Kommentaren - bis zu einem Zeitpunkt, an dem er die Heuchelei nicht mehr aushält und es aus ihm herausplatzt.
Auf die Frage einer College-Studentin, "warum Amerika das beste Land der Welt" sei, antwortet Sharon "Diversity and opportunity" ("Vielfalt und Möglichkeiten") und Lewis "Freedom and freedom" ("Freiheit und Freiheit"). Als der Debattenleiter McAvoy nicht ohne ernsthafte Antwort davonkommen lassen will und immer wieder nachhackt, platzt Will der Kragen:
(Jenny: Why is America the greatest country in the world?)
Will: It's not the greatest country in the world, Professor, that's my answer.
Moderator: Let's talk about–
Will: Fine. Sharon, the NEA [Anm. NEA = National Endowment for the Arts] is a loser. Yeah, it accounts for a penny out of our paycheck, but he [Lewis] gets to hit you with it any time he wants. It doesn't cost money, it costs votes; it costs airtime, column inches. You know why people don't like liberals? Because they lose. If liberals are so fucking smart, how come they lose so goddamn always?
Will: [to Lewis] And with a straight face, you're gonna tell students that America's so star-spangled awesome, that we're the only ones in the world who have freedom?
Canada has freedom, Japan has freedom, the UK, France, Italy, Germany, Spain, Australia... BELGIUM has freedom! [laughs] So... 207 sovereign states in the world, like 180 of them have freedom.
Will: And you, sorority girl [to Jenny]: Just in case you accidentally wander into a voting booth one day, there's some things you should know, and one of them is, there's absolutely no evidence to support the statement that we're the greatest country in the world. We're 7th in literacy, 27th in math, 22nd in science, 49th in life expectancy, 178th in infant mortality, 3rd in median household income, number 4 in labor force, and number 4 in exports.
We lead the world in only 3 categories: number of incarcerated citizens per capita, number of adults who believe angels are real, and defense spending, where we spend more than the next 26 countries combined - 25 of whom are allies.
Now, none of this is the fault of a 20-year-old college student. But you, nonetheless, are without a doubt a member of the worst - period - generation - period - ever - period. So when you ask, "what makes us the greatest country in the world?" I don't know what the fuck you're talking about. Yosemite?
[Pause]
We sure used to be. We stood up for what was right. We fought for moral reasons. We passed laws, struck down laws for moral reasons. We waged wars on poverty, not poor people. We sacrificed, we cared about our neighbors. We put our money where our mouths were. And we never beat our chest. We built great big things, made ungodly technological advances, explored the universe, cured diseases, and we cultivated the world's greatest artists and the world's greatest economy. We reached for the stars, acted like men. We aspired to intelligence, we didn't belittle it, it didn't make us feel inferior. We didn't identify ourselves by who we voted for in our last election. And we didn't... we didn't scare so easy. We were able to be all these things, and to do all these things, because we were informed. By great men, men who were revered. First step in solving any problem is recognizing there is one. America is not the greatest country in the world anymore.
[Pause]
Enough?