Im postapokalyptischen Australien, einer todbringenden Einöde, in der Wasser DAS Privileg schlechthin ist, herrscht das Gesetz der Wildnis: Der Stärkere überlebt.
In diesem Ödland kämpfen die Menschen der Unterschicht ums Überleben, während der Anführer der hoch gelegenen Zitadelle, Immortan Joe, der sich selbst zu einer Art Gottheit erhoben hat, über alles herrscht, das wichtig und essentiell ist.
Eines Tages stellt sich die Heerführerin Imperator Furiosa (Charlize Theron) gegen das Regime, mit einer besonderen Fracht im Schlepptau…
WE ARE NOT THINGS
Der Erfolg des lang ersehnten neuesten Streifens der „Mad Max“-Saga war vorauszusehen. Doch eines wurde von niemandem vorausgesehen. "Mad Max: Fury Road" ist nicht der gewohnt stumpfe Actionfilm, den man sich vom Trailer her erwartet hätte.
Was die männlichen Actionfilmfans anbelangt, war der Großteil derer mehr als überrascht, größtenteils negativ, dass nicht der Mann (wie vom Titel her anzunehmen wäre) der Held der Geschichte ist. Max Rockatansky aka „Mad Max“ (Tom Hardy) dient zwar als Einstieg in den Plot des Filmes, rückt jedoch in den Hintergrund der Erzählung.
IMDB.COM:
“A woman rebels against a tyrannical ruler in post-apocalyptic Australia in search for her homeland with the help of a group of female prisoners, a psychotic worshiper, and a drifter named Max.”
Wie aus der englischen Kurzbeschreibung des Filmes auf imdb.com zu erkennen ist, stehen die unterdrückten Frauen im Vordergrund der Geschichte. Bald wird klar, dass es sich nicht um einen 0815-Postapokalypse-Sci-Fi-Film handelt.
„Mad Max: Fury Road“ unterscheidet sich in einem Punkt von allen anderen dieser Art: Der Fokus liegt – wie gesagt – auf den Frauen.
Wer sich einen Actionfilm erwartete, in dem der große Held die arme Frau in Not befreit, wurde gnadenlos enttäuscht. Dies führte auch dazu, dass der Film beim männlichen Publikum ganz und gar nicht gut ankam. Der große "badass" des Filmes ist eindeutig Furiosa.
Uns kam beim Lesen einiger männlicher User-Reviews ein ganz bestimmter tumblr-post in den Sinn:
Bleibt nur noch eine Frage: Soll man da lachen oder weinen?
WTF did I just watch?!
Visuell ist der Film mehr als eindrucksvoll. Regisseur und Drehbuchautor George Miller verzichtete beim Dreh dieses Actionspektakels so gut es ging auf die Green-Screen-Komponente, die aus Filmen heutzutage nicht mehr wegzudenken ist und setzte mehr auf physische Action, von den Schauspielern selbst umgesetzte Stunts und echte Szenerien statt nachträglich eingefügte Hintergründe und digitale Sets. CGI wurde ausschließlich zur Betonung und Verbesserung verwendet – Imperator Furiosas Armprothese beispielsweise wurde mittels Computereffekten eingefügt.
Die Szenerie an sich ist nicht besonders – Wüste, Sand, Stein. Doch was sich auf der sogenannten „Fury Road“ abspielt, ist eine Klasse für sich. Der Film spart weder an nervenaufreibender Action noch an ausgefallenen, schrägen Kostümen und Make-up-Effekten.
Die häufigsten Kritikpunkte an diesem sonst so hoch gepriesenen Film-Werk sind die (vermeintliche) Unoriginalität des Plots, „zu wenig Dialog“ und der in den Hintergrund gerückte Max. Trotz dessen ist die Story nicht so flach, wie es uns der ein oder andere Kritiker weismachen möchte.
Man könnte natürlich in Versuchung geraten, „Mad Max: Fury Road“ als hirnlosen Actionfilm abzutun. Doch so simpel die Story auch ist und selbst, wenn die Prämisse keine so neue ist – Unterdrückung der Schwächeren, einzelner Machthaber in einer post-apokalyptischen Welt usw. – so einfach ist die Sache dann doch wieder nicht.
Trotz seiner Überladenheit hat der Film Gefühl und Tiefe – wenn man sich darauf einlässt. „Mad Max: Fury Road“ ist so bombastisch und übervoll in seiner Action, dass man so manche „Holy Shit!“ und „What the fuck?”-Ausrufe kaum unterdrücken wird können.
Stichwort: „Feuer speiende E-Gitarre“. WTF indeed.
Was uns außerdem sehr gefallen hat: Der Film ist sehr hell. Im Normalfall sind die Schauplätze in Filmen, die in der Zukunft spielen und die die Welt als einen zerstörten und für Menschen nahezu unbewohnbaren Ort zeigen, extrem dunkel gehalten. Und so interessant die Stimmung ist, die so eine Art der Kinematografie mit sich bringt, so gern sehen wir es doch ab und zu, wenn wir – naja, etwas sehen können eben.
Sabine Stenzenberger
Oktober 2015
Bilder: @MadMaxMovie/Twitter.com und Tumblr.com
Erklärung zur Rolle der Imperator Furiosa:
Furiosa is an Imperator, a war leader in Immortan Joe's fanatical army. Her left arm was severed below the elbow, so she wears a makeshift prosthetic limb. As an Imperator she is issued a sacred steering wheel fetish that allows her to drive and command a war wagon. In the beginning of the movie she is seen as so loyal and capable that her War Boy crew follows her unquestioningly when she radically deviates from Immortan Joe's orders.
Furiosa was kidnapped by the forces of The Citadel when she was a child. She was a member of The Vuvalini - a matriarchal tribe of the Clan of Many Mothers that dwelled in The Green Place. Furiosa believes this is her only chance to return to her people and a better life. She helps the Wives to escape from Immortan Joe - partly because she believes they should be free and mostly because it will hurt and anger him.
Furiosa drives the War Rig, a heavily rebuilt Czech Tatra T815 18-Wheeler Truck. It has a powered retractable plow blade in front. The cab is extended by adding the back half of a 1940s Chevrolet Fleetmaster sedan that has "suicide doors" that are back-hinged and swing backward rather than front-hinged and swing forward. It pulls a large water tanker and an articulated fuel pod that holds 3,000 gallons of guzzoline. The cab has a left-side skeleton arm painted on the upper part of the driver's side door - indicating that it is Furiosa's personal vehicle.
(imdb.com)
MAD MAX: FURY ROAD
Regie: George Miller
Drehbuch: George Miller, Brendan McCarthy, Nico Lathouris
Darsteller:
Tom Hardy ... Max Rockatansky
Charlize Theron ... Imperator Furiosa
Nicholas Hoult ... Nux
Hugh Keays-Byrne ... Immortan Joe
Josh Helman ... Slit
Zoë Kravitz ... Toast the Knowing
Rosie Huntington-Whiteley ... The Splendid Angharad
Riley Keough ... Capable
Abbey Lee ... The Dag
Courtney Eaton ... Cheedo the Fragile
John Howard ... The People Eater
Richard Carter ... The Bullet Farmer
Nathan Jones ... Rictus Erectus