Das Udo Jürgens-Musical „Ich war noch niemals in New York“ läuft seit 17. März im Raimund Theater in Wien.
Ein Hauch von New York in Wien: In einer fulminanten Broadway-artigen Show präsentiert sich das Udo Jürgens-Musical „Ich war noch niemals in New York“ am Wiener Raimund Theater. Es geht um die Lust am Leben, bewusste Momente und die große Liebe, die man dann findet, wenn man sie nicht erwartet.
Für die erfolgreiche Fernsehmoderatorin Lisa Wartberg (Ann Mandrella) scheinen sich alle Träume zu erfüllen: Sie steht kurz vor der ROMY-Verleihung und hofft natürlich, diesen begehrten Preis zu ergattern. Ihre Mutter Maria (Hertha Schell) schmiedet in der Zwischenzeit ganz andere Pläne, denn sie ist vom Altersheim frustriert und gelangweilt und beschließt kurzerhand mit ihrem Freund Otto Staudach (Peter Fröhlich) nach New York zu reisen, um dort unter der Freiheitsstatue zu heiraten. Während sich für die zwei älteren Herrschaften die Love Story schon längst erfüllt hat, ist Lisa Wartberg noch allein. Als sie hört, dass ihre Mutter durchgebrannt ist, macht sie sich gemeinsam mit Axel Staudach (Andreas Lichtenberger) und dessen Sohn auf den Weg, die beiden Verliebten wieder zurück ins Heim zu bringen. So verschlägt es alle auf dieses Luxuskreuzfahrtschiff, auf dem man romantische Momente erleben kann, sein Leben hinterfragt und am Ende weiß, was für einen wichtig ist.
Das Musical ist geprägt von der Musik von Udo Jürgens. 21 Musikstücke wurden darin verarbeitet, und so jagt ein Hit den nächsten: „Aber bitte mit Sahne", „Mit 66 Jahren", „Vielen Dank für die Blumen" und „Ich war noch niemals in New York" werden mit viel Musik und Tanz im Stile eines Broadway-Musicals vorgeführt. Glanz und Glamour dürfen da nicht fehlen! Besonders hervor zu heben sind auch die wundervollen Kostüme und die farbenprächtige Kulisse, die das Publikum sofort an Bord des Luxus-Traumschiffs entführt. Es ist vielleicht etwas zu viel Kitsch, aber sehr schön anzusehen.
Während die erste Hälfte des Stücks zwar durch das ältere Pärchen sehr rührend, traurig und schön, aber doch etwas handlungsarm ist, geht es in der zweiten Hälfte erst so richtig los, wobei auch hier die bekanntesten Udo Jürgens Lieder im Mittelpunkt stehen. Wer hätte gedacht, dass das Lied „Griechischer Wein“ einen homoerotischen Touch hat? Wer dachte, dass „Mit 66 Jahren“ von einem Kind gesungen wird? Das Stück ist voller Überraschungen.
Auch Udo Jürgens selbst zeigt sich begeistert: „Das Musical erzählt eine Geschichte ganz nah am Leben und am Alltag, die irgendwie jedem und überall passiert sein könnte, und das gefällt mir besonders gut. Ich glaube, dass sie genau den Ton meiner Lieder trifft, denn meine Lieder sind von heute. Sie handeln von Ängsten und Glücksmomenten in unserer Gegenwart.“
Das Musical „Ich war noch niemals in New York“ ist ein richtiger Bilderreigen, mit prächtiger Kulisse, toller Musik und viel Tanz. Sehr empfehlenswert für jeden, der Udo Jürgens’ Musik liebt!
(dw)
Foto: © VBW, Rolf Bock