Franz Woyzeck ist ein einfacher Soldat. Um für seine Freundin Marie und für das gemeinsame uneheliche Kind zu sorgen, lässt er sich von seinem Hauptmann und von einem skrupellosen Arzt drangsalieren, demütigen und für Experimente missbrauchen. Als er seine Marie mit dem Tambourmajor tanzen sieht und vom Hauptmann noch aufgehetzt wird, dass sie ihn betrüge, hört er Stimmen, die ihm befehlen, sie umzubringen.
Georg Büchners Bühnenstück ist Fragment geblieben. Es wurde schon in vielfältiger Weise erzählt, so wie hier hat man es aber noch nie gesehen: Der Zuschauer erfährt durch Theater und Musik gleichermaßen die Geschichte eines Getriebenen, der uns zwar als Täter erscheint, aber letztlich das wahre Opfer ist – ein Opfer der Gesellschaft, die ihn zu dem macht, was er am Ende ist: ein Mörder. Die Genesis dieses Mordes erfährt durch die Lieder und Texte der Tiger Lillies, die durch ihre spektakulär-schrägen Shows, die gerne mal die Außenseiter der Gesellschaft, die Freaks in der Vordergrund stellen, international bekannt sind, eine neue, erschreckende Dimension. Die Außenwelt wird durch eine Blaskapelle dargestellt, die uns in die Welt des Jahrmarktes, seinen Zauber, aber auch seine Brutalität führt.
Stephanie Mohr inszeniert, Christian Kolonovits ist musikalischer Leiter, es spielen „The Tiger Lillies“ und das Blasorchester „Die Brassisten“. Raphael von Bargen gibt den Woyzeck, Ruth Brauer-Kvam seine Marie, Xaver Hutter spielt den Tambourmajor, Ben Becker gibt den Hauptmann und Joachim Bißmeier spielt den Doktor. In weiteren Rollen sind Anne Weber, Manni Laudenbach und Johannes Huth zu sehen.
Ein Musiktheaterabend, der ein Erlebnis zu werden verspricht.
Woyzeck & The Tiger Lillies, Museumsquartier Halle E, Premiere: 24. September 2011, 19.30 Uhr, Aufführungen: täglich bis 15. Oktober 2011.
Tickets: Verkaufsstellen der Vereinigten Bühnen Wien (Theater an der Wien, Raimund Theater, Ronacher), Online: www.musicalvienna.at, Wien Ticket: +43(0)1/58885
(rb)