Ein Fenster zum Hof "switcht" auf befragte Leute von der Straße und Rede haltenden Politikern.
Die beiden Haupt-Moderatoren, Geld verteilend und sarkastisch, jung und sympathisch, kritisch und aufmüpfig, machen die Show zu einem besonderen Entertainment.
Es ist die Meinung der Zuschauer gefragt.
Für wieviel Geld sagen Sie Ihre Meinung zu Politik? Erstaunlich, wie unkäuflich man ist, wenn es um die eigene Meinung zur Politik geht.
Für oder gegen was würden Sie demonstrieren? Die Antworten reichen von Gerechtigkeit ohne Strache bis zum billigen Essen und guten Trinken.
Der erste Stargast, Michael Völker vom Standard, bringt ein anschauliches Beispiel dafür, wie Innenpolitik nicht funktionieren kann: In den U-Ausschüssen des Innenministeriums gibt es für die Stellenausschreibung, die innere Revision und die Korruptionskontrolle ein- und dieselbe Stelle. Als Lösung schlägt er vor, neben Faymann und Spindelegger einen dritten Mitspieler zu setzen. Auf die Frage, ob er sich als Journalist gerne mit Innenpolitik beschäftigt, kommt die negative Antwort, er habe nichts anderes gelernt.
Der 2. Gast, David Mayer, arbeitsloser Historiker, rät zum Beitritt zu Gewerkschaften und sozialen Bewegungen, um radikalen Reformen eine Chance zu geben. Vom Tagesgeschäft der Politik hat er sich verabschiedet und meint den Kapitalismus als Geldinvestitions- und vermehrungsphänomen als ein Übel des Ganzen entlarvt zu haben.
Max Lercher, der Telefongast, rechnet mit seiner eigenen Partei ab und bezeichnet in dem Sinn die SPÖ als Systemerhaltungspartei.
Der 3. Studiogast, Erhard Busek, erzählt von seiner neu gestarteten Initiative und den Fehlern, die er und andere Politiker gemacht haben und noch immer machen. Er bereut es, zu unentschlossen Dinge durchgesetzt zu haben. Das Bildungsvolksbegehren scheitert seiner Meinung nach an vielen Punkten.
Zuletzt stellt sich die Frage, ob denn moralische und rechtliche Gerechtigkeit besser eine Sache der Politik oder der Gerichte ist und kommt zumindest Herr Busek zum Schluss, dass die Gerichte doch besser sein müssen, da in der Politik schon so viel passiert ist.
Gespannt bis zum Schluss ist man geneigt sitzen zu bleiben, bis der Letzte gegangen ist und freut sich schon auf die nächste Show.
BS
Fotos: Johannes Gellner