Das Festival bietet weit mehr als die üblichen Klischees.
Tag 1, zumindest offiziell, beim Sziget Festival in Budapest. Heute wuchs die Festivalgemeinde um ein Vielfaches. Immer mehr Zelte sprossen aus dem Erdboden, geschmückt mit den Flaggen aller möglichen Nationen. Doch das Klischee, bei einem Festival ginge es nur um Sex, Drugs and Rock'n'Roll will sich einfach nicht bestätigen lassen. Viel zu viele Details und die Besucher machen das Festival zu einem einzigartigen Erlebnis, dass sich nicht auf veraltete Meinungen schrumpfen lässt.
"Flogging Molly", die irisch-amerikanische Folk-Punk-Rock Band, brachte tausende begeisterte Besucher zum beben. Dave King sorgte für höchste Stimmung, als er an den Frieden appellierte - bezugnehmend auf die letzten Weltgeschehnisse. "If we can have peace in a small country like Ireland, we can have peace everywhere." Besonders bei dem wohl bekanntesten Lied "Drunken Lullabies" gab es keinen ruhenden Fuß.
Auf der A38-wan2 Stage produzierte die israelische Electro Band "Terry Poison" mitreissende Vibes. Die Leadsängerin Louise Kahn, sorgte durch ihren Witz und Charme, den sie an den Tag legte, für tolle Stimmung.
Die Pesti Est World Music Main Stage präsentierte am späten Nachmittag "Les Hurlements d'Leo", eine Alternative-Rock-Band aus Frankreich. Die Band selbst schien auf der Bühne eine reine Party zu machen und riss so auch das gesamte Publikum in ihren Bann.
Kurz vor Mitternacht trat die Eleganz in Person auf die A38-wan2 Stage. Der Headliner Hurts begeisterte eine überfüllte Halle. Bekannt als gut aussehender, gut gekleideter Mann der emotionale Lieder singt. Seine Songs sorgten nicht nur bei wenigen Zusehern für Tränen.
Abgesehen von den musikalischen Glanzleistungen, ist es nur notwendig, die Augen aufzumachen - und schon wird man von einer Welle von Reizen überrollt. Egal wohin man sieht, gibt es etwas zu entdecken, einen Ort zum mitgestalten, Musik zum mittanzen, Kunstprojekte zum mitwirken, Gruppen zum mitmachen, etc. Und selbst wenn der Konzerte Ende gekommen ist, gibt es allerorts die Möglichkeit bis in die Morgenstunden zu heißen Beats abzushaken.
(kh)
Fotos: K. H.