Monnrise Kingdom ist der Film des Cannes Film Festivals, von dem am meisten erwartet wird - und das mit Recht.
In den ersten 15 Minuten bekommt man das Gefühl, dass es sich um einen Film für Kinder handelt, mit einer extrem guten Ausleuchtung. Bald wird einem jedoch klar, dass es sich um eine ernste Situation handelt – es handelt sich um die Entdeckung der Sexualität.
Regisseur Wes Anderson hat es geschafft, durch das einfache Mittel der Trivialisierung den Zuschauer die Wichtigkeit des Themas zu übermitteln. Pfandfinderlagerleiter Scout Master, gespielt von Edward Norton, stellt fest, dass einer von seinen Jungen verschwunden ist (Sam - Jared Gilman). Daraufhin verständigt er den Scheriff, Captain Sharp (Bruce Willis), der bald von seiner Geliebten erfährt, dass deren Tochter ebenso verschwunden ist (Suzy - Kara Hayward), und dabei ahnt er nicht einmal, dass es da einen Zusammenhang gibt - nämlich, dass Suzy die große Liebe von Sam ist und die beiden auf der Flucht sind.
Die zwei verbindet etwas Starkes, nämlich, dass beide von ihrer Umgebung nicht verstanden werden. Suzy hat ein Problem mit Aggressionsbewältigung und versteht sich nicht mit ihrer Famile, und Sam ist ein Ausgestoßener, von Familie, von Freunden… Die beiden versuchen zu fluchten, aber werden von Scheriff, von Pfandfindern und von ihren Familien verfolgt. Die beiden kämpfen, um zusammen zu bleiben, um jeden Preis, und dabei entdecken sie auch, was Sexualität ist, was sie noch mehr verbindet, und niemand kann sie mehr trennen.
Aber da endet die Geschichte nicht. Der Regisseur geht mit der Kamera extrem gut um, und schafft es, zusammen mit der Musik von Benjamin Britten eine Rapsodie zu machen, die oft humorvoll ist. Dieser Humor ist nicht für jeden, aber viele werden ihn dennoch schätzen können. Empfehlungswert.
Sandra Bakula
Foto: Cannes Film Festival, 2012