Nicht alle Gewohnheiten kann man in der Schwangerschaft beibehalten
Eine werdende Mutter bietet dem Kleinen in ihrem Bauch einen sicheren Hort, der einen zuverlässigen Schutz gegen die Außenwelt darstellt. Deswegen gehört es sich für die Mutter, als die Brücke zwischen diesen zwei Ebenen, ihren Körper fit und gesund zu halten.
Schwangerschaft heißt der Meinung vieler Frauen nach, auf Gewohnheiten zu verzichten. Das muss aber nicht sein, denn nur schädliche Gewohnheiten sollte man unterlassen, so lange man aber das Gefühl hat, dass es dem eigenen Baby gut tut, sollte man dran bleiben.
Ausgewogene und gesunde Ernährung schiebt sich in den Vordergrund. Fest steht: Viel Gemüse, Obst, hochwertige Öle, hochwertiges Getreide, Hülsenfrüchte, Sojaprodukte und weniger Produkte, die Fett, viel Salz und zu viel Zucker enthalten, sind angesagt. Gemüse und Obst gehören immer gründlich gewaschen, denn die Gartenerde kann den Toxoplasmose-Erreger in sich tragen. Vor allem ist Vorsicht beim Verzehr von Fleisch und Fisch, auch Räucherfisch, sowie von Milchprodukten aus Rohmilch und rohen Eier geboten, denn nur richtig durchgebraten oder gekocht kann die Gefahr der Listerien, die ebenso Auslöser von Toxoplasmose sein können, gebannt werden. Von Marlin und Haifisch lässt man lieber die Finger ganz, denn diese sind eventuell mit Methylquecksilber belastet und können Schaden im kindlichen Nervensystem verursachen. Dasselbe gilt für Innereien, die Giftstoffe enthalten können. Lebensmittel aus der Dose sind zwar nicht verboten, doch sie haben auch keinen Nutzen, denn beim Lagern/Konservieren verlieren sie die meisten Vitamine, Mineralstoffe und Eiweißbausteine und können daher das Wachsen des Kindes nicht unterstützen. Kaffee und Zigaretten (passives Rauchen ist doppelt schädlich!) sind natürlich vollkommen verboten. Schon beim Kinderwunsch ist es empfohlen, mit dem Rauchen aufzuhören, denn somit sind die Chancen, schwanger zu werden, größer. Die Liste der nachteiligen Wirkung von Nikotin und Alkohol auf das Baby ist lang. Alleine das Risiko einer Frühgeburt, weniger Gewicht bei der Geburt und Herz-Kreislauf-Probleme sind gute Gründe dafür, dass eine Frau es sich zweimal überlegen sollte, bevor sie sich eine Zigarette oder ein alkoholisches Getränk schnappt.
Dass Nüsse tatsächlich schuld an Erkrankungen wie Asthma, Allergien und Ekzemen beim Baby sind, ist noch nicht zur Gänze bewiesen. Auf alle Fälle spielt hier auch die genetische Veranlagung eine Rolle. Untersuchungen zufolge haben aber Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft gerne und reichlich Nüsse gegessen haben, prozentuell öfters eine Erkrankung an Asthma gehabt. Gewürze wie Kardomon und Zimt sollten aber auf jeden Fall vermieden werden, da diese zu vorzeitigen Wehen führen können.
Bei so viele Regeln beim Essen sollte man zumindest woanders seinen Spaß haben!
Auf Tanzen, Schwimmen und leichten Sport muss man nicht unbedingt verzichten, nur weil man schwanger ist. Natürlich müssen Frauen mit Bluthochdruck mehr auf ihren gesundheitlichen Zustand und ihr Wohlbefinden achten und daher etwas zurückhaltendender bei ihren Aktivitäten sein. Ansonsten kann man ohne weiteres Sport treiben, um die Muskulatur zu stärken. Schwimmen gehen stärkt zusätzlich noch die Funktionalität der Atmungsorgane, und schwungvolle Bewegungen beim Tanzen kräftigen die Beckenmuskulatur. Beim Schwimmen muss man darauf achten, dass das Wasser im Durchschnitt nicht unter 18 Grad ist und 25 Grad nicht überschreitet, ansonsten ist das Infektionsrisiko zu hoch. Man darf auch Konzerte besuchen, jedoch sollte man besser einen Sitzplatz anstreben und Gedränge und verrauchte Räume vermeiden. Das Gehör des Babys ist mit vier Monaten bereits ein vollständig entwickeltes Sinnesorgan, deswegen sind laute Rockkonzerte nicht das Richtige.
Abgesehen von einigen Regeln beim Essen ergibt sich das meiste aber eigentlich von allein: So lange man sich selber wohl fühlt und das Gefühl hat, dass es auch dem heranwachsenden Kind gut geht, ist alles in Ordnung.
(vs)