Viele Menschen leiden unter Flugangst. Es gibt mittlerweile aber Mittel und Wege, wie man sie überwinden kann
In ferne Länder reisen, exotische Gerichte essen und andere Kulturen erleben: Für viele Menschen bleibt das nur ein Traum, da sie unter Flugangst leiden und daher USA, Asien, Australien unerreichbare Ziele zu sein scheinen. Aber nicht nur Langstreckenflüge können Probleme bereiten, alleine schon die Vorstellung, ein Flugzeug betreten zu müssen, löst bei vielen Angstzustände aus.
Das Flugzeug gilt als das sicherste Verkehrsmittel. Warum also vertrauen Menschen eher auf das Auto als auf das Flugzeug? Einerseits liegt es wohl an der Hilflosigkeit im Falle von Turbulenzen. Man ist dem Piloten und der Crew ausgeliefert und muss ihnen Vertrauen entgegenbringen, andererseits ist die Angst vor einem Flugzeugabsturz groß, da die Überlebenschancen gering sind. Weiters fürchten sich Betroffene vor der Höhe und vor der Enge des Raumes (Klaustrophobie).
Der wissenschaftliche Ausdruck für diese Ängste ist Aviophobie. Diese kann vielfältige Symptome aufweisen. Schon Tage vor dem Flugantritt sind die Betroffenen von negativen Gefühlen geplagt. Man ist übersensibel, nervös und gereizt. Es gibt aber auch körperliche Auswirkungen, wie übermäßiges Schwitzen, Zittern, Magenschmerzen, Übelkeit, Schwindelgefühle und Ohnmacht. Es kann sogar zu Panikattacken kommen.
Im Grunde ist Flugangst ein ganz normales Gefühl, aber sobald diese Angst die eigene Lebensqualität einschränkt und man beispielsweise nicht mehr in Urlaub fliegen kann, sollte man etwas dagegen tun.
Zunächst wäre es empfehlenswert, Flugerfahrungen nicht zu vermeiden. Je mehr man sich vor dem Fliegen drückt, desto mehr setzt sich die Angst fest. Besser wäre es, positive Flugerfahrungen zu sammeln. Weiters sollte man nicht versuchen, sich mit Alkohol zu betäuben. Alkohol kann die Angst sogar verstärken!
Was hingegen hilft, sind Entspannungs- und Atemübungen, um sich zu beruhigen. Man sollte beim Fliegen auch an positive Dinge denken, wie den bevorstehenden Urlaub. Außerdem sollte man Vertrauen in die Crew und die moderne Technik haben und sich immer wieder bewusst machen, wie viele Menschen täglich das Flugzeug benutzen und wie wenig vergleichsweise passiert. Natürliche Beruhigungsmittel, wie Baldrian, können positiv zur Entspannung beitragen.
Für Härtefälle gibt es spezielle Flugangstseminare, etwa von der AUA oder der Lufthansa, bei denen ein Team aus Psychologen, Flugbegleitern und Piloten versucht, den Betroffenen Freude am Fliegen zu vermitteln. Man lernt dort auch einiges über die Technik eines Flugzeuges, um das Vertrauen in dieses Fortbewegungsmittel zu steigern, denn oft hilft es schon, wenn man weiß, welches Geräusch während des Starts oder der Landung wodurch verursacht wird, um zu wissen, dass es nichts Schlimmes ist und sich zu beruhigen.
Es gibt auch eine DVD von PilotsEYE.tv mit dem Titel "Entspannt fliegen - Flugangst besiegen", wo zwölf Teilnehmer eines Flugangst-Seminars begleitet werden.
Mit so einer Vorbereitung steht einem entspannten Urlaub nichts mehr im Weg.
(dw)