Man nehme: Einen brillanten Schriftsteller, einen kongenialen satirischen Karikaturisten, eine Vierjährige und fertig ist das Kinderbuch!
In Peter Turrinis neuestem Werk, dem Kinderbuch „Manchmal ist ein Fasan eine Ente“ (Verlag Jungbrunnen), lässt der große Dramatiker den Leser als dankbaren Beobachter an seinen tiefgründigen Gesprächen mit der vierjährigen Nachbarstochter Theresa teilhaben. Er, der ansonsten uns seine Weltsicht in seinen Werken vermittelt, muss erkennen, dass Theresa erstens so ziemlich alles anders sieht als er und zweitens recht wenig Toleranz für andere Meinungen aufbringen kann.
Unser Nachwuchs-Redakteur Laurenz (7) hat sich des „Kinderbuches“ angenommen. Eine Zeit lang hat er es stumm durchgeblättert und anschließend dankend wieder retourniert. Die Frage, wie es ihm denn gefallen hätte, wurde mit: „Ja, eh. Die Bilder sind cool.“ Beantwortet.
Uns Erwachsenen ist das Buch augenblicklich ans Herz gewachsen. Wenn Theresa mit ihrem „Peter-Ini“ spielt oder Spaziergänge unternimmt und ihm dabei so einiges erklärt, geht dem Leser das Herz auf. Die Atmosphäre und der Charme des Buches werden in den Bildern des Star-Karikaturisten Gerhard Haderer liebenswürdig und witzig eingefangen.
Die vertrauten Gespräche zwischen dem großen Dramatiker und seiner kleinen Freundin sind so berührend, dass man als Leser fast das Gefühl bekommt, man würde stören.
Fazit: Kinder werden sich gerne die lustigen Zeichnungen ansehen. Mit den Texten werden sie weniger anfangen können. Sie selbst leben noch in dieser wunderbaren Welt der Kinder und können nicht verstehen, dass ihre Ansichten für die Erwachsenen ungewöhnlich sind.
Die Erwachsenen werden „Manchmal ist ein Fasan eine Ente“ bedingungslos lieben. Es wird uns die Welt der Kinder charmant erklärt und insofern ist es ein Kinderbuch.
KWH
Foto Gerhard Haderer: Verlag Jungbrunnen
Foto mit Peter Turrini: Astrid Bartl