Lisa (Anna Paquin) ist ein Teenager aus einer reichen Familie und Kind geschiedener Eltern. Sie ist selbstverliebt, denkt, dass sie klüger ist, als es in Wirklichkeit der Fall ist und ist fest davon überzeugt, dass sie sexy ist. In Wahrheit ist sie naiv, oft arrogant und eine Dramaqueen.
Eines Tages macht sich Lisa auf die Suche nach einem Cowboyhut für einen Urlaub mit ihrem Vater, der versucht, seinen Durchbruch im Filmgeschäft in Hollywood zu machen und findet auch das perfekte Exemplar. Dieses befindet sich nur bedauerlicherweise am Haupt des Busfahrers Maretti (Mark Ruffalo), der durch die winkenden Gesten Lisas abgelenkt wird, was dann in einer Katastrophe endet - nämlich damit, dass eine Frau ihr Leben lassen muss. Das Schlimmste ahnend läuft Lisa Richtung Straße, um das unvermeidliche abzuwenden - zu spät. Die Frau stirbt noch in den Händen der Protagonistin - in einer blutigen und erschütternden Szene. Nach diesem Unfall versucht Lisa ihr Leben weiterzuleben, aber schafft es nicht.
Um nicht an das Geschehene denken zu müssen, versucht sie sich mit Verschiedendstem abzulenken - Drogen oder aber auch dem ersten Sex. Aber dies alles lässt sie nicht lange das Eine vergessen - das Gefühl, sie sei Schuld an dem Tod einer Frau.
Ab diesem Zeitpunkt der Geschichte dreht sich alles um Gerechtigkeit. Die junge Frau weiß, was der Busfahrer verlieren könnte, sollte er für das Geschehene die Schuld bekommen. In ihrem ersten Statement der Polizei gegenüber erzählt sie die Wahrheit und muss dann schließlich mit den Konsequenzen leben. Sie will aber auch, dass der Fahrer für seine Tat die Verwantwortung übernimmt und beschließt, gegen die Gesellschaft, die den Fahrer beschäftigt, vorzugehen und doch noch ein wenig Verantwortung abzugeben.
Bei der Version, die bei der Viennale 2012 zu sehen war, handelt es sich um eine gekürzte Version. Das Original dauert länger und ist in einigen Aspekten besser - wie beispielsweise die Beziehung zwischen Lisa und ihrer Mutter Joan (J. Smith-Cameron), welche bei der längeren Version wesentlich besser behandelt wird. In der Version aus 2012, die bei der diesjährgen Viennale vorgeführt wurdem kommt mir die Mutter-Tochter-Beziehung um einiges leichter zu verdauen vor. Irgendwie bekommt man das Gefühl, als wäre dieses Verhältnis nicht so wichtig, wobei sich gerade diese Problematik durch den gesamten Plot zieht, denn dieses bildet den Grundstein für Lisas Verhalten.
Der innere Kampf, den ein Mensch hat, wenn er darüber nachdenken muss, was richtig ist und was nicht, ist nicht so groß, wie der, wenn man eine Entscheidung trifft - man hat nur ein Ziel vor Augen: Man will jeden überzeugen, dass eine Tat, sei sich auch nicht gewollt, bei der ein Mensch ums Leben kam, nicht ungestraft bleiben darf.
Lisas Engagement ist bewundernswert und etwas, das nur noch wenige Erwachsene haben, aber bei vielen jungen Menschen zu sehen ist. Lisa glaubt an eine Gesellschaft, die Ungerechtigkeit erkennt und besitzt sowohl einen ausgeprägten Idealismus sowie eine enorme Kampfbereitschaft. Dies ist auch darin zu sehen, wie sich Lisa in der Schule benimmt. Es wird heftig über die Geschehnisse des 11. Septembers diskutiert und hierbei scheut sich Lisa auch nicht, ihre Meinung über Präsident Bush zu äußern.