Der letzte Kronprinz Österreichs wurde in die Kapuzinergruft in
Wien zur letzten Ruhe getragen. Mit ihm geht die bereits vor Jahren
abgeschaffte Monarchie endgültig zu Ende.
Rund 400.000 Menschen nahmen am
Requiem des Verstobenen im ersten Bezirk teil, darunter viele in- und
ausländische Prominente wie König Carl
XVI. Gustaf von Schweden und seine Frau, Königin Silvia. Nicht nur Prominente,
sondern auch unzählige Studentenverbindungen, Vereine, Trabanten, das Militär…
nahmen daran teil. Durch die TV-Übertragung des ORF sahen weitere 500.000
TV-Zuseher zu, um die vom ältesten Sohn Ottos, Karl Thomas Robert Maria Franziskus Georg Bahnam, vorbereitete und durchdachte Trauerzeremonie
mitzuverfolgen. Beinahe 12 Jahre investierte dieser in die Vorbereitung der Trauerzeremonie,
welche für all jene Schaulustigen, die an der Zeremonie teilnahmen, eines
Königs ebenbürtig war.
Viele nahmen zum Teil aus reiner Neugier und Schaulust an dieser Beerdigung teil, jedoch gab
es auch einige Fans und Befürworter der Monarchie, die Abschied nahmen.
Otto Habsburg-Lothringen, wie sein bürgerlicher Name lautete, ist der
Letzte, zusammen mit seiner Frau Nancy Regina Prinzessin von Sachsen-Meiningen, aus der Linie Habsburg, der in der
Kapuzinergruft beerdigt wurde.
Nach solchen Events stellt man
sich immer persönlich Fragen, die mit den Worten „Was wäre, wenn...“ beginnen. Was
wäre passiert, wenn Bundeskanzler Schuschnigg Otto Habsburg-Lothringen tatsächlich die
Kanzlerschaft der Republik übertragen hätte und dieser sich gemeinsam mit Hilfe
des Militärs gegen Hitler gewandt hätte? Was wäre passiert, wenn es die Monarchie in
Österreich noch gäbe, wäre Österreich dann noch immer verschuldet? ...
Fragen über Fragen, die einem bei
solch einer Trauerzeremonie in den Sinn kommen. Fest steht, dass Otto, der
schon vieles mitgemacht hat, wie die Aberkennung der Monarchie, den Verzicht auf
die Habgüter, die Verbannung aus dem eigenen Land uvm. – kein Österreicher und keine Österreicherin
würde sich dies heutzutage gefallen lassen - beliebt bei den Bürgern war, denn nicht umsonst erschienen so viele Anteilnehmende am Samstag
den 16. Juli am Stephansplatz oder nahmen an der Fernsehübertragung teil.
(kd)
Fotos: NVP