12.03.2010 |
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Das Muttersöhnchen
Ein zeitloses Phänomen.
Wie schön waren doch die Zeiten, in denen man sich um dreckige Wäsche, Mittagessen oder gar die Sauberkeit des eigenen Zimmers keine Gedanken zu machen brauchte, denn Mama war ja da. Doch irgendwann muss jeder erwachsen werden und die richtige Zeit dafür ist nicht, wenn man bereits in den 30ern ist.
Die Mutter
Muttersöhnchen können nichts dafür, dass sie zu solchen geworden sind. Die Mütter dieser haben oft eine gestörte emotionale Beziehung zu ihrem Partner. Sie sehen das Kind als Ersatz an und übertragen ihre Verlustängste auf das Kind. Oft trauen sie aus Überfürsorglichkeit dem Kind wenig zu und lassen es nicht selbst Erfahrungen machen. So wird es unselbständig und ängstlich. Es ist sinnvoll und notwendig, Grenzen zu setzen, aber ebenso müssen die Entwicklung und Individualität des Kindes respektiert werden.
Die Verlustängste der Mutter gehen oft so weit, dass sie versucht, durch Mitgefühl das Kind oder den bereits erwachsenen Sohn an sich zu binden. Sie versucht ihm weis zu machen, was sie alles für ihn getan und geopfert hat. Eine gesunde Mutter-Kind-Beziehung sollte jedoch bedingungslos sein. Immerhin sind Eltern da, um sich um die Kinder zu kümmern und nicht andersrum.
Auch wollen viele Mütter das Erwachsenwerden des Sohnes nicht wahrhaben bzw. akzeptieren. So wird er auch nach der Geschlechtsreife nicht als Mann, sondern als Kind gesehen. Die Folge einer gestörten Mutterbindung hat psychische Erkrankungen bis zu Fehlentwicklungen zur Folge. Besonders häufig tritt in solchen Fällen eine Neurose auf.
Ein Muttersöhnchen als Partner
Wenn der Prozess der Abnabelung, der ab der Pubertät mit der wachsenden Selbstständigkeit einhergehen sollte, nicht eintritt, hat das auch Folgen für zukünftige Partnerschaften. Solche Männer suchen sich Frauen, die Fähigkeiten und Charakteristiken ihrer Mutter aufweisen. Im Gegenzug dazu suchen sich Frauen, die psychisch und physisch längst für ein Baby bereit wären, aber aus finanziellen, karrierebedingten o.ä. Gründen noch kein Kind wollen, oft einen Mann als Babyersatz, den sie bemuttern können, um über die Leere hinwegzutäuschen. Dies führt zu krankhaften Beziehungen, in denen der Mann als Kind und die Frau als Mutter anstatt als Partner gesehen werden, was eine Anzahl an psychischen und in weiterer Folge physischen Krankheiten nach sich ziehen kann.
Für die Gesellschaft ist es nichts Ungewöhnliches, dass viele Männer und Frauen erst mit 20 das traute Heim verlassen. Gleichzeitig herrscht aber Verwunderung über die gestiegene Unselbstständigkeit und Unfähigkeit, alleine zurechtzukommen.
(kh)