Der Wunsch, geliebt zu werden, als Zeichen der eigenen Unsicherheit.
Manchen Leuten ist es vorbehalten, nur aufgrund ihres beruflichen Vorgängers gut anzukommen. So sucht man nach einer Person, durch die man sich selbst ein Profil verschaffen kann und Erfolg in der Arbeit hat. Dabei geht der Glaube an die eigenen Fähigkeiten verloren, und es stellt sich die Frage nach dem Selbstbewusstsein. Die eigene Wahrnehmung beschränkt sich darauf, geliebt werden zu wollen.
Der Mensch will geliebt werden, sucht verzweifelt nach Anerkennung und nach Lob. Oft scheint eine Lüge der einzige Weg, dies zu erreichen. Doch eine Lüge zieht die nächste mit sich und so verwickelt man sich schnell in ein Lügengeflecht, das kein Ende hat und mit dem „Wohl des Einzelnen“ gerechtfertigt wird. Ist aber das Wohl jedes Einzelnen durch eine Lüge zu erreichen? Oder stärkt die Wahrheit, auch wenn sie unangenehm ist, unseren Kampfgeist?
Der Mensch will geliebt werden, er will für das, was er macht, gelobt werden. Doch warum braucht man eine Bestätigung für etwas, von dem man weiß, dass es gut und richtig ist? Jeder Mensch sollte seine Kräfte und seine Möglichkeiten kennen, aus Fehlern lernen und, falls man eine Sache meistert, das selbst merken und dies als Anstoß für weitere erfolgreiche Taten sehen. Wird nach einem Erfolg nach Anerkennung oder Lob gesucht, kann dies an einem mangelnden Selbstbewusstsein liegen.
„Want you to make me feel like I'm the only girl in the world
Like I'm the only one that you'll ever love
Like I'm the only one who knows your heart
Only girl in the world... „
So singt Rihanna in ihrer aktuellen Single. Und damit sagt sie das, was die meisten Frauen denken. Auf der Internet-Seite mir-gefaellts.de liest man folgenden Satz: „Jeder Mann möchte bei einer Frau der erste sein, jede Frau bei einem Mann die letzte.“ Frauen wollen geliebt sein, die „Beste“ sein und die Einzige für einen Mann. Warum? Ist der Wunsch, von einem einzigen Mann als etwas Besonderes angesehen zu werden, und der ständige Vergleich mit anderen Frauen nicht ein Zeichen der eigenen Unsicherheit, ein Ausdruck des Gefühls, anderen Frauen unterlegen zu sein? Warum will denn eine Frau die Einzige sein? Weil sie Angst hat, dass sie nicht das bekommt, was eine andere Frau bekommen hat, nämlich die sexuelle Befriedigung. So entsteht das Gefühl der Eifersucht.
Sollte man also nicht lieber statt „Ich will die Beste und die Letzte sein!“, diesen Satz zum Lebensmotto erheben: „Ich weiß mich selbst zu schätzen!“
(vs)