Alfred Hitchcocks „Psycho“ sorgte 1960 für Furore bei Kritikern und Publikum gleichermaßen. Psycho war der erste Film, bei dem jemals eine Toilette gezeigt wurde – was damals weitaus mehr Betroffenheit auslöste, als alle Gewalt- und Verfolgungsszenen zusammen.
Der berühmte und gefeierte Filmregisseur Alfred Hitchcock musste sich jedoch erst sein Recht, den Film zu drehen, erkämpfen. Die Filmstudios waren sich nicht sicher, ob es sich lohne, den Film zu produzieren und so musste sich das Filmgenie die Herstellung seines Werkes selbst finanzieren. Wie wir heute wissen, mit großem Erfolg.
Robert Blochs 1959 erschienener Roman „Psycho“ beruht auf dem realen Fall des berühmten amerikanischen Serienmörders Ed Gein und wurde bis dato zwei Mal verfilmt. 1998 nahm sich Regisseur Gus Van Sant ("Milk", "Good Will Hunting", "Last Days") Hitchcocks Original zum Vorbild und verfilmte diesen mit Vince Vaughn als Norman Bates und Anne Heche als Marion Crane neu.
Hitchcocks Werk fasziniert die Menschheit bis heute und so ist es nicht verwunderlich, dass im November letzten Jahres nun eine so genannte „Dokumentation“ über die Entstehung des Meisterwerkes herauskam. Der Oscar-nominierte Film „Hitchcock“ von Londoner Regisseur Sacha Gervasi ("The Terminal", "Henry’s Crime") mit Anthony Hopkins als Alfred Hitchcock und Helen Mirren als dessen Ehefrau Alma Reville gibt einen kleinen Einblick darauf, was sich hinter den Fassaden des Sets abgespielt haben könnte.
Bates Motel
Serienschöpfer Anthony Cipriano ließ sich nun einen weiteren Geniestreich einfallen, der die Serienliebhaber mehr als zufrieden stellt. Mit der neuen US-Serie "Bates Motel" wird eine Vorgeschichte zu den tragischen Ereignissen der Bates erzählt. Wie kam es zu Norman Bates zwiegespaltener Persönlichkeit? Was passierte mit dem Vater? Wie nah standen sich Norman und seine Mutter wirklich? Alles interessante Fragen, die es zu beantworten gilt.
Die amerikanische Schauspielerin ukrainischer Abstammung Vera Farmiga mimt Norman Bates' Mutter Norma, die nach dem tragischen Tod ihres Ehemannes mit ihrem 17-jährigen Sohn Norman (Freddie Highmore) einen Neuanfang in einer fremden Stadt wagt.
Die Serie beleuchtet die Beziehung zwischen Mutter und Sohn und die Probleme, die das "Paar" beim Wechsel in die kleine Stadt White Pine Bay bewältigen muss. Die Dinge sind nicht so, wie sie scheinen, und so treten immer neue Probleme an den Tag. Der ehemalige Besitzer des Hotels, Keith Summers (W. Earl Brown), stattet den beiden neuen Eigentümern einen Besuch ab, um ihnen seinen Unmut über die Neuübernahme mitzuteilen. Im späteren Verlauf der ersten Folge dringt der betrunkene Mr. Summers in das Haus der Bates ein, um sich an Mrs. Bates zu vergehen - was für den Mann tödlich ausgeht.
So beginnt ein Katz- und Mausspiel zwischen der Familie Bates und der örtlichen Polizei, denn der Sherrif des Städtchens (Nestor Carbonell) ahnt, dass die Mutter etwas mit dem Verschwinden seines Angel-Partners und langjährigen Freundes zu tun hat.
Von der ersten Staffel der Serie "Bates Motel" wurden bis dato vier Folgen auf dem amerikansichen A&E Network ausgetrahlt und Fans erwarten gespannt dessen Fortsetzung mit der fünften Folge am 15. April 2013.
Die Serie wird unter anderem von Carlton Cuse produziert, der zuvor an der Serie Lost beteiligt war, was das Mitwirken des spanisch-kubanischen Amerikaners Nestor Carbonell mit sich bringt. Carbonell spielte von 2007-2010 den Anführer der "Anderen", Richard/Ricardo, in der von The Avengers-Regisseur J.J. Abrams' produzuerten Serie LOST. Bekannt ist er außerdem aus Filmen wie The Dark Knight, The Dark Knight Rises und Smokin Aces und ein bei der Rezensentin immer wieder gerne gesehener Schauspieler.
"Mother?"
Der siebzehn-jährige Norman und seine Mutter Norma haben eine sehr enge Beziehung zueinander. Zum Leidwesen des älteren Bruders Dylan, der aus der Vorehe der Mutter entstand und als "schwarzes Schaf" der Familie von der Mutter ausgeschlossen wird. Bis er eines Tages vor deren Türe auftaucht, um ein Dach über dem Kopf zu bekommen. Ein Drama wie es sich leider in so manchen realen Familien abspielt. So ist "Bates Motel" zwar eine fiktive Geschichte eines nicht realen Mörders in spe, jedoch gespickt mit so manchen nur allzu realistischen Familien-Problematiken, wenn man zwischen den Zeilen liest.
Wozu werden die Kindheitsverletzungen Normans und Dylans führen? Welche dramatischen Geschichten werden sich wohl noch in White Pine Bay zutragen? Wie die Beziehung zwischen Norma und Norman enden wird, wissen wir ja. Einige Andeutungen auf zukünftige uns bekannte Geschehnisse werden schon in den ersten Folgen der Serie beleuchtet, wie Normans eingebildete Konversationen mit seiner Mutter, in denen sie ihm angeblich etwas befiehlt, das er dann für sie ausführt. Aber wie wird es zu deren Tod kommen?
Sabine Stenzenberger