Lush hat sich mit seinen Kosmetikprodukten nicht nur den Bemühungen rund um unsere Haut und unsere Haare verschrieben, es ist auch in Umwelt- und Tierschutzfragen sehr darauf bedacht, Gutes zu tun.
An Verpackungsmaterial wird gespart, wo es nur geht. Es wird seit 2009 kein Palmöl mehr für die Seifen mehr verwendet, damit der Urwald nicht noch weiter für neue Palmenplantagen gerodet werden muss. Seit August diesen Jahres kann man fünf leere Black Pots (in den Größen 45ml, 100ml, 220ml) gegen eine frische Gesichtsmaske nach Wahl eintauschen. Mit der Aktion „Erhebe dein Pfötchen gegen Pelz!“ tritt Lush gegen die Verwendung bzw. den Kauf von Echtpelz auf. Lush lässt sich nur von Firmen beliefern, die ihre Produkte nicht an Tieren testen.
Allein das alles verdient unseren Respekt und unsere Unterstützung.
Auf jedem Produkt steht, von wem es abgefüllt bzw. hergestellt worden ist. Da lachen einem zB Lukasz und Lukas entgegen und viele andere. Die Idee ist innovativ und verleiht der Sache eine persönliche Note.
Bei meinem Einkauf bei Lush habe ich leider einen Tick zu viel persönlicher Note bekommen: Zusätzlich zu meiner Gesichtswaschcreme, die wirklich empfehlenswert ist, obwohl man sich erst daran gewöhnen muss, dass sich ganze Algenkolonien darin tummeln, bekam ich eine Probe eines Gesichtspeelings. An sich eine schöne Sache, wenn die Verkäuferin statt ihrer Finger einen Spachtel zum Abfüllen der Maske in einen Black Pot verwendet hätte.
Jetzt ist es so, dass ich bei jedem Klebeetikett mit einem Gesicht und einem Namen darunter daran denken muss, dass schon wieder ein anderer seine Finger in meiner Kosmetik hatte – ohne Handschuhe – Natur pur. Das ist mir zu sehr back to the roots. So ein liberaler Konsument bin ich nicht.
Das Ganze ist schade, denn die Produkte an sich sind empfehlenswert.
Das Shampoo „Big“ zum Beispiel hält was es verspricht. Das Haar wirkt voluminöser und seidig. Die Konsistenz des Shampoos, die von anfangs glitschig auf später super schaumig wechselt, ist ein Erlebnis für sich.
„Feeling Younger“, der schimmernde Skin Tint, vermengt mit der Tagescreme oder dem Make-Up verleiht dem Gesicht einen gewissen frischen Glow. Die Creme unter den Brauenbogen sparsam aufgetragen, macht strahlende Augen.
Das Lippenpeeling „Mint Julips Lip Srub“ riecht und schmeckt nach Schokolade und Minze. Eine außergewöhnlich tolle Mischung. Es verleiht den Lippen samtige Weichheit, was vor allem jetzt in der rauhen Jahreszeit nicht so selbstverständlich ist.
Auf Grund dessen, dass die Seifen per Hand von einem großen Stück abgeschnitten werden, sind sie sehr kantig und liegen nicht so gut in der Hand. Wenn man aber bedenkt, dass auf Palmölzugabe verzichtet wird, ist dieses kleine Minus durchaus akzeptabel.
Fazit: Würden die VerkäuferInnen nicht mit bloßen Fingern in die Produkte greifen, wäre Lush uneingeschränkt sowohl vom Standpunkt der Qualität als auch des Umwelt- und Tierschutzes zu empfehlen.
KWH
Fotos: Lush