Unvorstellbar, bei den heutigen Pokalen und Preisen, die in der Regel keinen verkauf- oder belehnbaren Wert haben, was es damals bedeutete einen Reitpreis zu erringen.
Wenn in der Biografie von „Willy“ Elmayer berichtet wird, dass dieser mit seinen Reitpreisen als Sicherheit ein Darlehen von 10.000,-- Dollar 1919
besichern konnte, dann zeigt das welches Vermögen Reitpreise in Silber damals darstellten.
10.000,-- Dollar 1919 sind heute mindestens € 86.500,-- (siehe nachstehende Tabellen).
Die Nationalbank scheint die Kaufpreisinflation zu schönen, was sich allein aus dem Vergleich Friedenskronenmietzins und den heutigen Mieten oder dem Unterschied zwischen 1 kg Brot damals und heute erweist.
Was konnte man damals mit Dollar 10.000,-- kaufen?
Ganze Zinshäuser!
Was waren Reitpreise in Silber?
"Das letzte Hindernis" stellt eine Reiterplastik Kronprinz Rudolfs und eines Adjutanten in Husarenuniform mit Tschako, beide zu Pferd ein Hindernis überspringend, dar. Das Herstellungsjahr ist um 1900. Auf die Zarge der Plinthe ist "DAS LETZTE HINDERNIS" eingraviert. Nach Schätzungen von Experten beläuft sich der Wert auf EURO 150.000,--.
Der silberne
Tischaufsatz wurde als Preis der Pferdeausstellung in Wien im Jahre 1887 ebenfalls von J.C. Klinkosch gefertigt, daher auch die Vorderseite des Aufsatzes mit „Pferde-Ausstellung Wien 1887“ beschriftet. An der S
pitze des Aufsatzes sind plastische Figuren von zwei Pferden. Experten schätzen den Wert des Aufsatzes auf ebenfalls EURO 100.000,--.
Wer hat diese Reitpreise in Silber hergestellt?
Der Hofsilberschmied des Kaisers!
Josef Carl Klinkosch übernahm im Jahr 1843 die Silberschmiede seines Vaters Carl Klinkosch in Wien. Berühmt wurde Klinkosch für seine Dienste am kaiserlichen Hof, wofür ihm 1855 wegen der hohem Qualität seiner Produkte der Titel „k.u.k Hof- und Kammerlieferant“ verliehen wurde. Unter seinen berühmten Arbeiten sind der Reitpreis „Das letzte Hindernis“ und der Preis der Pferdeausstellung in Wien im Jahre 1887 als silberner Tischaufsatz mit Pferden.
Mit der Verpfändung der Reitpreise war die Gründung der Tanzschule Elmayer möglich
Willibald „Willy“ Elmayer, der Gründer der berühmten Wiener Tanzschule, der Sohn eines adeligen Offiziers, war zu seinen Zeiten der beste Reiter der k.u.k. Armee und besaß zahlreiche Auszeichnungen. Kinderlos geblieben, bemühte er sich immer schon, seinen Beitrag zur Bildung der Jugend zu leisten.
Willy Elmayer und Markgraf Pallavicini, dem Eigentümer des Palais Pallavicini, verbinden gleiche Aktivitäten und gemeinsame Erlebnisse. Als die Kutschen durch die Autos ersetzt wurden, wurden die Ställe zunehmend in Garagen und Geschäftslokale umgewandelt. In dem von Markgraf Pallavicini an Elmayer vermieteten Pferdestall beschloss „Willy“ eine Tanzschule zu errichten. Finanziert wurde seine Idee mit einem Kredit von 10.000 Dollar, wofür er seine Reitpreise 1919 verpfändete.
Die Tanzschule Elmayer wurde am 19.November 1919 eröffnet und dient heute noch als „Schule für Gesellschaftstanz und gutes Benehmen“.