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Wenn die Beziehung zum Drogenkonsum führt

31.07.2013

Vor einer Woche hatte ich ein kurzes Gespräch mit einer guten Bekannten, die mir erzählte, dass sie Probleme in ihrer Beziehung hat. Das Hauptproblem war, dass sie Marijuana raucht und ihr Freund damit nicht "klar kommt"- wie sie das erklärte. „Natürlich“ sagte ich ihr, denn eine große Überraschung ist das für mich nicht. Wer ist schon von dem Drogenkonsum anderer begeistert?
 
Und dann erzählte sie mir die ganze Geschichte. Er arbeite nämlich bis spät in die Nacht und sie wiederum sei mehr ein Mensch, der früh aufsteht und den Tag genießt. Weil er erst so gegen 5 in der Früh nach Hause kommt, steht er ziemlich spät auf -  was logisch ist. Sie langweilt sich alleine in der Wohnung, während er schläft und deswegen raucht sie einen Joint, um wieder einschlafen zu können. Dies erzählte sie mir sehr stolz, als hätte sie wirklich eine Lösung für dieses "Problem" gefunden.

Als wir weiter diskutierten, fragte ich sie, warum sie das tut, warum steht sie nicht einfach auf und macht, was sie machen will bzw. machen muss. Erstens, weil Drogen, egal in welcher Form, keine Lösung sind, und die Einstellung, dass sie sogar den gleichen Schlaflrythmus haben muss, wie er, ist einfach dumm.

Sie sagte mir, dass sie ganz glücklich sei, aber sie wolle ihn nicht verlieren und deswegen mache sie das alles- damit er sie weiter lieben kann. Auch wenn diese „Liebe“ heißt, den ganzen Tag zu verschlafen und benebelt zu sein. Aber Liebe macht doch blind, oder? Oder besser gesagt „benebelt“.

Als ich sie fragte, ob alles mit ihrem Sexleben passt, ob sie befriedigt sei, antwortete sie nur kurz, dass "alles passt" und dass er sich gut um sie kümmere. Öfters habe ich sie über sein Auto sprechen gehört als über ihr Sexleben...das sagt mehr als genug. Und ja, er hat ein cooles Auto..aber anscheinend ist das alles, was sie wirklich beeindruckt.

Viele junge Frauen tun alles, um ihren Mann zu „behalten“. Dadurch verlieren sie ihre eigene Identität und werden eine ganze neue Person, in der Hoffnung, dass er sie noch mehr mögen wird. Natürlich endet das oft mit Depressionen, Verlust des Selbstwertgefühls oder in diesem Fall auch im Drogenkonsum. Die Befriedigung der Frauen in solchen Beziehungen existiert nicht und der Mann ist jemand, den sie oft nur bemuttern. Genau das führt zu verschiedenen Störungen, aber viele machen lieber die Augen zu...

Dass sie glücklich ist, stimmt nicht. Er hat sie so oft verlassen, dass alles, was sie jetzt macht, nur ein verzweifelter Versuch ist, seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Als ich ihr sagte, sie müsse damit aufhören und ihr eigenes Leben auf die Reihe kriegen, sagte sie, sie müsse jetzt gehen, da er "bald nach Hause kommt"….

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