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A Song of Ice and Fire
25.07.2013
Vor etwas mehr als einem Monat wurde die letzte Folge der Serie „Game of Thrones“ auf dem amerikanischen Fernsehsender HBO ausgestrahlt. Der Beliebtheitsgrad der Fantasyserie kann sich locker mit der Beliebtheit der britischen Serie „Sherlock“ und der treuen Anhängerschaft von „Dr. Who“ messen. Doch "Game of Thrones" ist einfach anders.

Als Buchvorlage für den Serienhit Game of Thrones dient die Buchserie des aus New Jersey stammenden Schriftstellers George R.R. Martin „A Song of Ice and Fire“ (dt. „Das Lied von Eis und Feuer“), das seit 2011 fünf Teile umfasst.

1. A Game of Thrones
2. A Clash of Kings
3. A Storm of Swords
4. A Feast for Crows
5. A Dance with Dragons

Zwei weitere Bände befinden sich bereits in Vorbereitung und sollen direkt nach den Geschehnissen des fünften Bandes anschließen.

6. The Winds of Winter
7. A Dream of Spring

Der Erscheinungstermin der beiden Bände dürfte jedoch noch nicht in naher Zukunft liegen, was die Fans noch hungriger auf Geschichten rund um die sieben Königreiche in Westeros macht. Die Handlung des Epos dreht sich um den Kampf um den sogenannten „iron throne“ (Eisernen Thron), dessen Okkupant sich als Herrscher über die sieben Königreiche („seven kingdoms“) bezeichnen darf.

George R.R. Martin, von Fans GRRM genannt, wird oft als “der amerikanische Tolkien” bezeichnet. Eine der Eigenschaften, die das Epos A Song of Ice and Fire so außergewöhnlich macht, ist die Tatsache, dass der Autor nicht davor zurückschreckt, sowohl bad guys als auch Titelhelden aus der Geschichte zu „entlassen“. So müssen Fans um ihre Lieblinge genauso fürchten – niemand ist sicher. Steven Moffat (Mit-Autor der Serien „Sherlock“, „Dr. Who“ u.a.) lässt grüßen. Moffat ist nämlich ähnlich skrupellos. Nur in AMC’s The Walking Dead gibt es wahrscheinlich mehr Ausstiege von Castmitgliedern.   

Nun muss sich unsereiner noch 8 Monate gedulden, bis es mit der vierten Staffel des Fantasyepos weitergeht. Bis zum 30. März 2014 lassen uns die Schöpfer der Serie noch zittern. Wie soll ein Serienfans nach einem Schock der Extraklasse der vorletzten Folge und einem Cliffhanger der darauffolgenden letzten Folge derselben Staffel bis zum nächsten Frühjahr überleben?

Die sogenannte 'red wedding' der Folge „The Rains of Castamere“ am 2. Juni hinterließ die Game of Thrones (kurz GoT) Zuseher mehr als geschockt, denn, selbst, wenn man den Ausdruck 'red wedding' schon kennt, bleibt einem immer noch eine gehörige Auswahl an Hochzeiten, um zu rätseln, um welche dieser Trauungen es sich bei dem Begriff handelt.

Wer die dritte Staffel der Serie noch nicht kennt und lieber auf die deutsche Ausstrahlung warten will, sollte sich die Spannung jedoch nicht nehmen und auf keinem Fall im Internet recherchieren, was sich in dieser vorletzten Episode abspielt.

Fans der Serie, sowie Film- und Fernsehstars zeigten sich gleich betroffen. Chuck-Darsteller Zachary Levi schrieb auf Twitter: “Hey, Game of Thrones, you win. You now have more of an impact on my emotional well being than anything else in life. #imnotokayrightnow,” und Shaun of the Dead Regisseur Edgar Wright schrieb, “I am not quite caught up yet, but clearly the acronym for Game Of Thrones should officially be changed from GoT to OMG.”

Tyrion Lannister (Peter Dinklage) hat es trotz Zugehörigkeit zu der Adelsfamilie, die sich wohl niemand als Herrscher über den Eisernen Thron wünscht, zu den absoluten Publikumslieblingen geschafft. Dies nicht zuletzt wegen seiner Aufmüpfigkeit gegenüber dem „Unsympathler“ schlechthin (dieses Wort ist hier wohl gemerkt eine starke Untertreibung des Charakters), seinem Neffen Joffrey Baratheon, der sich als Herrscher über die sieben Königreiche bezeichnet und ein Tyrann in Reinkultur ist. Nur dessen Großvater Tywin Lannister, der von dem großartigen Charles Dance portraitiert wird, zeigt sich ähnlich respektlos, wenn auch nicht so direkt offensiv wie dessen Sohn. So sind sich Vater und Sohn zumindest in ihrem fehlenden Respekt gegenüber Joffrey einig. Mit Aussprüchen wie „You sent the king to bed without his supper“ (Anm. Joffrey ist noch keine 20 Jahre alt, kam sehr jung, durch den Tod seines Vaters an die Macht) macht sich Tyrion bzw. Peter Dinklage beim Publikum beliebt. Peter Dinklage selbst ist natürlich sehr sympathisch und kein unbekanntes Gesicht in Hollywood.

Wie auch immer lässt der Titel des vierten Bandes „A Feast for Crows“ für aufmerksame Zuseher schon auf die Handlung der nächsten Staffel schließen. Und der letzte Teil der Buchserie, der den Titel „A Dance With Dragons“ trägt, verspricht so einiges und jedenfalls einen großen Höhepunkt, auf den wir uns schon seit Erscheinen der jungen Drachen freuen. Die wachsende Signifikanz der jungen Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) im Verlauf der Serie verheißt jedenfalls noch jede Menge Action.

Also, was tun? 8 Monate warten, oder sich die Buchserie schnappen und sich so unter Umständen die Spannung nehmen?


Sabine Stenzenberger
Titelbild: Game-of-Thrones-Autoren D.B. Weiss und David Benioff. Quelle: wikipedia
 

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