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Die Jagd nach den Träumen
10.08.2010
„Inception“ wird schon jetzt als Filmklassiker gehandelt, auch wenn er erst seit Kurzem in den Kinos läuft. Der Erfolg entsteht aus einer Mischung zwischen tiefgründiger Story, philosophischen Hintergründen, zwischenmenschlichen Beziehungen, Actionszenen und ein bisschen Mind-Fuck.

Dom Cobb (Leonardo DiCaprio) ist ein Meister seines Faches: Er hat gelernt, aus Träumen anderer Menschen Informationen zu stehlen, was er für die Spionage nützt. Ein fehlgeschlagener Versuch, Geheimnisse vom Konzernchef Saito (Ken Watanabe) zu entlocken, zwingt ihn dazu, sich auf einen Deal mit dem Japaner einzulassen. Gemeinsam mit einem Team soll er Saitos härtestem Konkurrenten einen Gedanken einpflanzen, was man Inception nennt. Dieses Unterfangen ist schwierig, nahezu unmöglich. Cobb lässt sich darauf ein, weil er darin die einzige Möglichkeit sieht, seine Kinder wieder zu sehen, da er nicht mehr in die USA einreisen darf, weil er angeblich seine Frau Mal (Marion Cotillard) umgebracht haben soll.

Um dieses Projekt realisieren zu können, stellt er sich ein Team zusammen, mit dem er in die verschiedenen Traumebenen des Konzernerbens Fisher (Cillian Murphy) reisen will. So braucht Cobb die Architektin Ariadne (Ellen Page), die die Traumlevels herstellen soll, Yusuf (Dileep Rao), der alle Beteiligten sedieren soll, Arthur (Joseph Gordon-Levitt), der als Cobbs Kollege schon viel Erfahrungen in Träumen gemacht hat, und Earnes (Tom Hardy), der sich im Traum in andere Personen verwandeln kann.

Da kein Mensch es mag, wenn jemand anderer in seinem Kopf herum geistert, ist das Gefährlichste an dieser Reise wohl der Geist des Träumers. Dieser versucht unermüdlich, die Eindringlinge zu bekämpfen, was zu den heißesten Actionszenen des Films führt. Die verschiedenen Traumebenen verschwimmen in einander und der Zuseher hat es nicht immer leicht, die Realität und die Fiktion auseinander zu halten. Als roter Faden findet sich auch immer wieder das Familienleben Cobbs, das zunächst ein großes Geheimnis darstellt, aber dann nach und nach von Ariadne entschlüsselt wird.

Die Story des Films ist einzigartig und das Ende regt zu allerlei Interpretationen an. Man lässt sich durch die Traumbilder durch den Film führen und braucht seine ganze Aufmerksamkeit, um dem Film zu folgen. Weniger Explosionen und Verfolgungsjagden hätten dem Film gut getan, doch im Grunde ist es ein Film, der so anders ist, als andere Hollywood-Blockbuster, dass er einem im Gedächtnis haften bleiben muss.

(dw)

Foto: © 2010 Warner Bros. Ent.

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