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Auf der Suche nach dem Preis
10.04.2013
Marken wie Chanel, Porsche oder Cartier versprechen Ihrem Besitzer Statuserhöhung und Glamour.

Laut einem Ranking zum Markenwert der wertvollsten Luxusmarken war Louis Vuitton 2010 mit fast 20 Milliarden US-Dollar die Luxusmarke mit dem höchsten Markenwert.

Gründer der Marke war, wie der Name schon sagt, Louis Vuitton, doch eigentlich ist der Sohn für den Erfolg der Marke verantwortlich.  Sohn und Firmenerbe Georges Vuitton, setzte in Bezug auf Fälschungen seiner Produkte einen markanten Schlussstrich, indem er den Namen der Firma auf die Produkte drucken ließ.

Somit entstand der Trend der Marken, allerdings dienen diese Produkte nicht nur der Schönheit, sondern sind auch eine eigentliche Investition. Solche Taschen von heute liegen zwischen hunderten und tausenden Euro. Man kann ältere Modelle verkaufen, früher in Wien noch direkt im Louis Vuitton Geschäft, doch heute nehmen diese Shops nur Modelle an, die in ihrem Geschäft gekauft wurden. Nach eigener Erfahrung, findet man für ältere Louis Vuitton Taschen  nicht einfach einen glaubwürdigen Abnehmer.


Auf der Suche nach dem Preis - Eine Odyssee

Ich war in der letzten Woche in der Wiener Innenstadt, um dort zwei Louis Vuitton Taschen bewerten zu lassen. Zuerst ging ich direkt in das Louis Vuitton Geschäft am Kohlmarkt und frage dort nach. Nachdem ich zum nächsten Mitarbeiter geschickt wurde, der leider nur ein wenig englisch sprechen konnte, kontaktierte dieser daraufhin den Geschäftsführer, der mir mitteilte, dass sie das Bewerten eines ‚fremden’ Produktes nicht mehr so führten wie früher, sondern, dass nur direkt im Louis Vuitton Geschäft gekaufte Artikel bewertet würden.

Daraufhin ging ich in einen Second Hand Laden am Wildpretmarkt, in dem Markenartikel entgegen genommen und verkauft werden. Die Verkäuferin dort erklärte mir, dass sie sich nicht sicher sei, ob eine der Taschen echt sei, doch als sie die Taschen näher begutachtete, sah sie die eher neuwertige Tasche als ‚Fake’.

Ein älterer Kunde sah sich interessiert die Taschen an, woraufhin die Verkäuferin zu ihm sagte: “Die gehören der Dame, die sind nicht zum Verkauf.“ und der Herr daraufhin: „Na echt san di ned!“.

Ein wenig verärgert bedankte ich mich und ging aus dem Geschäft, woraufhin ich meinen Weg in Richtung eines weiteren potentiellen "Taschen-Ankäufers" einschlug, um dort schließlich die Taschen bewerten lassen zu können.
 
Irgendwo komme ich mir ein bisschen blöd vor, da ich überall auf der Kärtnerstraße solche Taschen sehe und kein Mensch mir grob sagen kann, ob diese Taschen echt sind. Kaufen kann man sie in einer Minute, doch wenn es darum geht, sie zu verkaufen, muss man durch die ganze Stadt rennen.

Schließlich läutete ich bei besagtem Geschäft (Stichwort "Taschen-Ankäufer") an. Worauf mir eine nette Dame die Tür öffnete und mein Anliegen entgegen nahm. Sie gab mir einen Belegschein und wies mir darauf hin, dass die Taschen spätestens Dienstag geschätzt werden würden.

Dienstags bekam ich einen Anruf und die Frau am anderen Ende der Leitung meinte, dass sie mir die etwas neuere Tasche der beiden um 200 Euro abnehmen würde und das ältere Modell um 20 Euro.

So sieht man wiedermal, wie groß Leute reden können. Doch der Kunde im Second Hand Laden gab mir ein unangenehmes Gefühl durch seine Aussage, es klang herablassend, als würde ich als junge Frau keine Louis Vuitton Taschen besitzen dürfen, doch haben wollte er sie.


Sa

Titelbild: wikimedia commons

die-frau.at