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Damit es dem Bäuchlein gut geht
24.06.2010
Ungefähr im dritten Lebensmonat treten bei vielen Kindern Blähungen auf, die als Drei-Monate-Koliken bezeichnet werden. Die tatsächlichen Ursachen dieser unangenehmen Erscheinungen sind nach wie vor nicht gänzlich bekannt, jedoch existieren zwei Theorien. Einerseits wird die Umstellung des Babys auf feste Nahrung erwähnt, andererseits kann die noch unzureichende Entwicklung des empfindlichen Verdauungssystems die Blähungen verursachen.

Zu erkennen sind Blähungen sehr präzise: Das Baby weint nach dem Stillen oder nach der Einnahme von Baby-Nahrung, verweigert die zweite Brust und der Bauch ist angespannt. Beim Stillen schnappen Babys nach Luft, die dann in den Darm gerät. Mit einem Bäuerchen kann sich das Kleine von der lästigen Luft im Bauch befreien. Um ihrem Baby dabei zu helfen, können sie es während der Trinkpause auf ihre Schulter oder auf ihren Schoß legen und sanft auf den Rücken klopfen. Im Normalfall funktioniert diese Methode einwandfrei, jedoch können manche Babys mit der Luft im Bauch nicht zurecht kommen. Die Schmerzen irritieren sie, und die Mutter, die ihrer Hilflosigkeit ausgesetzt ist, gerät in Panik und ist vom Geschrei des Kindes gestresst. Wichtig ist, dass die Mutter ruhig bleibt und versucht, ihrem Baby entspannt beizustehen, denn ihre Sorgen übertragen sich auf das Baby und irritieren es somit noch mehr.

Es ist eine Tatsache, dass Babys, die gestillt werden, nur äußerst selten an Koliken leiden. Da das Saugen an der Brust ein natürlicher Vorgang ist, kennt sich das Baby hier perfekt aus, kann den Milchfluss kontrollieren, trinkt langsamer und schluckt somit viel weniger Luft, als die Babys, die mit einer Flasche gefüttert werden. Milchzubereitungen enthalten Stoffe, die untypisch für den Babydarm sind, und sie enthalten unzureichend Mineralstoffe und Vitamine, die für ein gesundes Wachstum des Kindes erforderlich sind, und können daher die typischen Symptome der Koliken hervorrufen. Auch eine gestörte Mutter-Kind Beziehung kann beim Baby Koliken verursachen. Kleine Kinder brauchen Wärme, Nähe und viel Körperkontakt von ihren Müttern. Durch eine Flasche, Kinderbettchen, sowie den Kinderwagen ist das Baby dem Stress ausgesetzt, die Mutter zu verlieren, weil es nicht genug von ihrer Nähe bekommt, und es leidet somit psychisch.

Die Mutter sollte für das Baby ein sicherer Hort werden und ihm Geborgenheit gewährleisten. Man kann ihm eine sanfte Bauchmassage mit Kümmel-Fenchelöl (unbedingt stark verdünnt, um die empfindliche Haut nicht zu verbrennen!) oder einer Windsalbe mit zwei Fingern machen. Weil die Wirkstoffe von Fenchel-, Kamille- und Anistee die Ausschüttung von Verdauungssäften anregen, Verkrampfungen lösen und auch gegen schädliche Darmbakterien wirken, kann man dem Baby eine dieser Teesorten zubereiten. Auch die Mutter kann ihn einnehmen, denn die Wirkstoffe werden mit dem Stoffwechsel in das Blut übertragen. Die Nahrung der Mutter kann auch die Ursache von Blähungen sein. Daher ist es während des Stillens geboten, auf Kohl, scharfe oder gewürzte Speisen, ballaststoffreiche Getreide, Bohnen, Kaffee, sowie auch in manchen Fällen auf Milch zu verzichten. Positive Wirkungungen zeigen auch das Anlegen eines Kirschkissens auf den Bauch oder ein warmes Bad. Eine Methode, die zwar in keinem Fachbuch zu finden ist, aber auf jeden Fall einen Versuch wert ist, sagt uns, dass man die Beinchen des Babys hochheben und sie leicht Richtung Gesicht drücken soll.

Geraten Sie bei den ersten Anzeichen von Koliken nicht in Panik. Ihr Kind braucht eine starke Mutter, die ihm beistehen kann und ihm ihre Wärme und Liebe schenkt.

(vs)



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