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Wie man Jugendliche erfolgreich verdirbt
05.06.2010

Wenn man den älteren Semestern Glauben schenkt, dann ist die heutige Jugend verzogen und verdorben. Und daran ist nicht nur die Erziehung schuld, sondern die ganze Gesellschaft. Von klein auf lernt der Mensch, sich der Gesellschaft und ihren Regeln anzupassen und ein wirksames Propagandamittel dafür sind: Filme.

Seit es die Filmindustrie gibt, wird in Filmen vollkommen realitätsfern gezeigt, wie das Leben funktioniert bzw. nicht funktioniert. Happy End natürlich eingeschlossen. So auch in „Freche Mädchen 2“. In dem Film dreht es sich um drei Mädchen, die im Sturm ihrer Gefühle mal verliebt, mal getrennt, mal im Streit mit ihren Freunden sind und Unmögliches auf sich nehmen, um der Situation Herr zu werden. Was könnte der Zuseher anderes erwarten als ein typisches „alle sind glücklich und zusammen“-Happy End?

Eine von 1000

Doch in diesem Film wird nur eine Geschichte erzählt, wie man sie schon tausendfach, mal besser mal schlechter, in den Kinosälen weltweit verfolgen konnte. Dabei sind die Grundprobleme, die in den Filmen verhandelt werden, für viele bittere Realität. Durch die Filme wird den Jugendlichen ein Weltbild, eine Einstellung und Gefühle vermittelt, doch die vorgeschlagenen Lösungen haben leider überhaupt nichts mehr mit dem zu tun, was sie selber aus ihrem Leben kennen. Und doch versuchen sie dann, da es ihnen so vorgezeigt wird, dies in der Realität umzusetzen resp. zu erreichen. Schade nur, dass bei Filmen kein Warnhinweis steht, dass einen im wahren Leben statt einem Happy End allzu oft Gefühlschaos, unerfüllte Sehnsüchte, psychische und physische Belastungen und daraus resultierend Krankheiten aller Art erwarten können.




Doch so lange damit Geld verdient werden kann, wird wohl weder Hollywood noch die deutschsprachige Film- und Fernsehindustrie auf diese Art der Filme verzichten.

(kh)

Foto: Constantin Film

die-frau.at