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Fete Impériale – Gesellschaftsabend oder Spendenmarathon?
19.06.2012
Ein Kennzeichen von Wien sind die Bälle, die nicht mal in den Sommerzeiten ruhen. So versammelt Frau Elisabeth Gürtler, die Generaldirektorin der Spanischen Hofreitschule, dieser Tage zusammen mit ihrem Team die gesamte österreichische Ball-Szene.

Am 29. Juni wird es noch heißer in Wien, denn die Räume der Winterreitschule inklusive der Stallburg und die Sommerreitbahn sind voll vom feierlichen Rummel von Prominenten aus ganz Österreich. Denn zur Fête Impériale 2012, dem Sommerball, der heuer zum dritten Mal stattfindet, haben sich unter anderem Patrick Ortlieb, Mirna Jukic, Christoph Sieber, Roman Hagara, Karl Schranz, Kate Allen und Michaela Dorfmeister angekündigt. Auch einen Gastauftritt aus der Mailänder Scala soll es geben. Der Name wird inzwischen geheim gehalten.

Geheim zu bleiben wünscht ebenfalls der diesjährige Tanzpartner von Frau Gürtler, der mit ihr den Abend eröffnet. Er sei kein Gesellschaftsmensch, auch wenn in seinen Adern adeliges Blut fließe. Als wahrer Dandy musste er dem Wunsch einer Frau zusagen. Als Mann erwartet er sich Hahn im Korb junger Frauen zu sein, die ein Gespräch oder einen Tanz mit einem reifen Mann zu schätzen wissen.

Andi Lackner (perfectprops), der Zeremonienmeister von Fête Impériale, ließ sich von den Olympischen Spielen inspirieren und setzte neben den Farben Gelb und Violett Fahnen und Fackeln ins Spiel ein.  

Wer bei der Fête Impériale nicht erwartet wird, sind die Lipizzaner. Die schwüle Luft einer Großstadt haben sie gegen die Sommerfrische mit grünem Gras ausgetauscht. Ein eher ungleicher Ersatz wird in Gestalt eines Barockesels mit blauen Augen, der die Kinder in einer Kutsche für ihren Ballett-Auftritt in den Prunksaal fährt, versprochen.

Live-Musik und DJ-Darbietungen werden an diesem Abend nicht fehlen.

Auch wenn die Ankündigungen für den Abend sehr verlockend und interessant klingen, so lassen die Preise auf ein Fest für eine geschlossene Gesellschaft schließen. Es ist eine Frage des Niveaus, ob Fête Impériale nun ein Spendenmarathon zugunsten der Entwicklung und Erhaltung der Lipizzaner ist oder ein Gesellschaftsabend, um sich selbst zu präsentieren und andere zu sehen.

Eines ist klar: Linkswalzer tanzen zu können reicht alleine nicht aus, um an der Fête Impériale teilzunehmen.

Varvara Shcherbak



 

die-frau.at