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Temptoo, Biotattoo und Co.
23.04.2010
Chanel setzt einen Trend: Die Kollektion „Les Trompe – l’Oil de Chanel“ ist eine Sammlung von Abziehbildern, wie sie unter Kindern sehr beliebt sind, nur eben für Erwachsene. Um rund 50.- € bekommt man Temptoos, die höchstens ein paar Tage auf der Haut verbleiben und den Körper mit den typischen Chanel-Motiven wie Vögeln, Ketten und Strumpfbändern verschönern. Es wirkt wunderschön und filigran, aber ob es das Geld wert ist, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

Viele Menschen überlegen, ob sie sich eine Tätowierung zulegen sollen, aber sie sind sich nicht sicher, ob sie das Motiv wirklich ein Leben lang unter der Haut tragen möchten. Immerhin könnte es einem irgendwann missfallen. Ein richtiges Tattoo sollte daher wohl überlegt sein.

Nun bieten so genannte Biotätowierer Temptoos oder Biotattoos an, die angeblich nach einem Zeitraum von 3 bis 7 Jahren verschwinden sollen. Nach einem langsamen Ausbleichprozess soll das Temptoo vollständig entfernt sein.

Doch was dieses Biotattoos versprechen, können sie nicht einhalten.

Warum ist es nicht möglich ein temporäres Tattoo zu stechen? Biotätowierer stechen angeblich in die Hautschicht direkt über der so genannten Basalmembran. Diese Hautschicht liegt, je nach Körperstelle, 0,02 bis 0,04 mm unter der Haut. Biotätowierer müssten also äußerst präzise arbeiten, um genau diese Schichten zu treffen, was aber kaum möglich ist. Stattdessen erwischen sie einmal eine höhere und einmal eine tiefere Schicht. Das Ergebnis ist dann natürlich ein anderes: Manche Teile des Tattoos verschwinden früher, weil sich die Epidermis alle vier Wochen komplett erneuert, und andere bleiben permanent, also für immer, unter der Haut. Das Motiv wird fleckig und wirkt unscharf. Mit so einem Ergebnis möchte wohl keiner Leben.

Tätowierungen können daher nicht durch Temptoos ersetzt werden. Die Devise lautet also: Ganz oder gar nicht. Höchstens die Idee von Chanel der temporären Abziehbilder kann von Erfolg gekrönt sein, auch wenn der Spaß nur wenige Tage lang anhält.

(dw)




die-frau.at