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Carmina Burana
09.03.2012
Gleich zu Beginn muss ich bekennen, dass ich von den „Carmina Burana“ begeistert war.
Von der Aufführung bis zur Choreographie – alles war bezaubernd.



Im Teil „Nachmittag eines Fauns“ tanzen Mihail Sosnovschi und Ferreira Luiz. Der Tanz basiert auf Erotik, wo sich alles um die Wünsche drehte, zusammenzukommen.
Dieser Teil war mehr modern und auf das Spiel zwischen zwei Akteuren konzentriert. Die Musik von Claude Debussy passt irgendwie zu diesem Thema, obwohl die Akteure mehr Sensibilität gezeigt haben als bloß das Musikstück zu unterstützen. Aber das ist das Beste an klassischer Musik - sie passt zu jeder Emotion.

Choreographie: Boris Nebyla
Dirigent: Guido Mancusi



Der zweite Teil war „Bolero“ von Maurice Ravel. Die Choreographie war atemberaubend! Die Tänzer haben keinen einzigen Fehler gemacht und die Musik war perfekt auf synchronisierten Gruppentanz abgestimmt. Es ist nicht wirklich hart, sich im Rhythmus von „Bolero“ zu bewegen, denn diese Musik fordert förmlich zum Tanzen auf.  Aber es ist nicht leicht die Bewegungen mit anderen zu synchronisieren. Es ihnen gelungen! Ich war so berührt, dass ich mir gewünscht habe, es möge nie aufhören. Alles war Perfektion – von den Kostümen über das 

Orchester bis zum Tanzen.   
Choreographie: Andras Lukacs  
Dirigent: Guido Mancusi



Der dritte Teil waren die "Carmina Burana". Er beginnt dramatisch. Die das Stück kennen, wissen auch, von welchem Anfang ich schreibe. Florian Hurler ist als „Fortuna“ überzeugend, sein Gesichtsausdruck ersetzte jede Bewegung. Die „Fortuna“-Rolle verlangte vielleicht nicht viel Tanzen, sondern viel Dramatik. In solchen Stücken, wo Bewegungen begrenzt sind, ist das noch schwieriger. Das Tanzen von Suzanne Kertesz ist auch hervorzuheben. Sie schwebte über die Bühne und verführte das ganze Publikum mit ihrer Feminität. Der Rest des Ensembles war ebenfalls hervorragend und die Gesangssolisten und der Chor haben verdiente Ovationen bekommen.
 
Was das Stück ausmacht, ist die ständige Sinnlichkeit, das Spiel zwischen Mann und Frau. Das ganze Drama, oder sogar der Widerstand gegenüber der Kirche, der im Stück vorkommt, ist Folge dieses Spiels.

Auf jeden Fall ist die Aufführung sehr sehenswert, und ich empfehle Ihnen „Carmina Burana“ in der Volksoper nicht zu verpassen.

Choreographie: Vesna Orlic   
Dirigent: Guido Mancusi

Weitere Termine: März ( 11, 21, 27) April ( 17, 23) und Mai ( 03)


Sandra Bakula

Fotos: Volksoper Wien

die-frau.at