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Wer übernimmt die Führung im Bett?
21.02.2012

Auch wenn viele in der Öffentlichkeit beim Thema „Sex“ leicht rötlich im Gesicht anlaufen, ist dieses Thema in aller Munde bei Treffen der Freundinnen, Männertreffen, in kleinen Freundeskreisen, und und und. Sobald die besonders Sprechlustigen und jene die es weniger sind aufeinander treffen, wird ordentlich getratscht. "Hast du den Freund von Lili gesehen? Was glaubst du, ist er heiß im Bett?" Frauen blättern ein „Seitenblicke Magazin“ durch und besprechen eifrig den Waschbrettbauch von Arnold Schwarzenegger oder die starke Wölbung des einzig bedeckten Teils von Brad Pitt auf dem Strand… Wie es ohne Fleiß keinen Preis gibt, gibt es kein Gespräch ohne dass das Thema „Sex“ angesprochen wird. Die Medien leben von jenen Meldungen, die über Sexualität berichten. Das relativ frische und starke Beispiel: Das Interview mit der Nebendarstellerin in der „Dreigroschenoper“ im Volkstheater, wurde zumindest in meinem Bekanntenkreis stark gelesen. Abgesehen davon, dass sie kein einziges Wort auf der Bühne sagt, präsentiert sie sehr elegant und ausgesprochen sexuell ihren Körper. Auch wenn sie das als reinen Kunst-Akt betrachtet, wird ihre Rolle der „nackten Tatsachen“ zu einem Höhepunkt des Interesses und der Gefühlsempfindungen.

Auf der Suche nach einem heißen Thema stöberte ich diverse Foren durch. Mein Interesse erweckte das Thema "Wer übernimt die Führung im Bett". Die Anleitung zur Diskussion wurde die Frage eines jungen Mannes über die Führung im Bett und im Alltag. Die Meinungen spalteten sich zwar auf, jedoch wurden die Ergebnisse ziemlich eindeutig: In den meisten Fällen übernimmt die Führung sowohl im Bett, als auch im Alltag der Mann. Die Erklärung dazu ist relativ einfach: Die Frau fühlt sich sicherer als eine Unterwürfige, denn dann kann sie ohne schlechtes Gewissen sagen: sie kann nichts dafür, was im Bett passiert ist. Mit derselben Begründung lassen sich viele junge Frauen während des Sex fesseln. Wird das Fesseln und das Schimpfen beim Sex als ein Akt der Freiheit und somit der Befreiung von den gesellschaftlichen Vorurteilen, Vorschriften, wie diese seitens der Eltern, der Großeltern und weiteren Personen aus dem Familien- und Bekanntenkreis, die einen oft stark unter Druck setzen, gesehen?

Ob Unterwürfige oder eine Machtausübende und Initiativeergreifende, spielt laut den Forumsdiskussionen und Umfragen auf denselben  Forenseitenveine Frau eine Sexualität vor, die jedoch nicht das Hauptziel einer gesunden Sexualität erfüllt: der Befriedigung der Frau. Bedeutet Initiative und Führung im Bett für eine Frau die Machtausübung? Will sie damit die Rolle des Mannes übernehmen? Indem sie sich die Eigenschaften zuschreibt, die gesellschaftlich einem Mann zugeteilt werden? Und will dann somit der bessere Mann sein?

Unabhängig davon, was die Grundlage dafür ist, dass eine Frau sich sowohl in der Beziehung, als auch im Bett unterwerfen will oder ein besserer Mann zu sein versucht, liest man den diversen Sex-Foren ab, dass viele Männer sich sehnlich wünschen, dass Frauen die Führung im Bett übernehmen. Um dem Ganzen eine Klarheit zu verschaffen, ist es anzumerken, dass die Frau dadurch ein besserer Mann zu sein versucht, indem sie die Rolle des Mannes übernimmt. Sie übernimmt nicht das Anleiten von dem Mann, wie er sie zu befriedigen hat, sondern übernimmt die führende Rolle und versucht den Mann zu befriedigen.  Denn die Natur hat den Mann mit dem Gespür ausgestattet, eine Frau befriedigen zu wollen. Die Aufgabe einer Frau ist dabei, einen Mann dazu anzuleiten, ihm zu vermittelt, was sie zum Orgasmus bringt. Diese einfache Wissenschaft scheint in der letzten Zeit eine neue Welt  geworden zu sein. Frauen ziehen sich sexy an, versuchen einen Mann mit verlockender Unterwäsche zur Lust zu bringen und ihn anzuturnen, um ihn für eine Sexpartie zu interessieren. Ist es denn nicht einzig und alleine die Lust der Frau, die den Mann dazu bewegt, Sex mit ihr zu haben, um sie zu befriedigen?

Die Befriedigung der Frau und die dafür unbedingte Anleitung des Mannes sind somit die Grundlagen einer gesunden Sexualität.

Varvara Shcherbak
 


die-frau.at