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Ein Körper voller Phänomene
18.01.2012
Der Körper vom Baby, so wie auch der des Erwachsenen, gibt bestimmte Signale ab, um uns über seine gesundheitlichen Situation am Laufenden zu halten. Um die verschiedenen Signale interpretieren zu können, hier eine kleine Übersicht:
Gähnen

Interessant ist, dass das Gähnen oft eindeutig als Zeichen von Müdigkeit gedeutet wird, obwohl es auch ganz was anderes aussagen kann. Die Evolutionsforschung hat gezeigt, dass der Reflex daraus entstand, dass die Vorfahren des Menschen, wie heute auch noch die Menschenaffen, mit dem Gähnen den anderen der Gruppe signalisierten, dass sie sich ausruhen und daher ungestört bleiben wollten. Wobei aber das Gähnen beim Aufwachen wiederum den Zweck hat, durch seine Ansteckungskraft alle Familienmitglieder aufzuwecken. Zusätzlich aktiviert dieser natürliche Reflex durch vermehrte Sauerstoffzufuhr das Gehirn und hilft den Babys, die vielen unterschiedlichen Eindrücke zu verarbeiten. Die wahrscheinlich wichtigste Funktion aber ist, die Aufmerksamkeit der Eltern auf sich zu lenken.

Bäuerchen

Dieser natürliche Reflex dient dazu, die beim Trinken der Muttermilch geschluckte Luft loszuwerden. Man hat herausgefunden, dass Babys nach dem Rülpsen ruhiger einschlafen. Allerdings muss nicht immer ein lautes Geräusch passieren. Wer seinem Sprössling Hilfe beim Bäuerchen leisten will, kann ihm, während man ihn auf dem Arm hält, sanft den Rücken massieren.

Schluckauf

Viele Mütter bringt der putzige kindliche Schluckauf schnell zum Lachen. Doch nicht nur dem Training der Gesichtssichtmuskulatur der Kindesmutter dient er, vielmehr vermeidet er das Eindringen der Milch in die Luftröhre des Babys beim Trinken. Ebenso wie das Gähnen soll französischen Forschern zufolge der Schluckauf ein Überbleibsel der Evolution sein. Bei den Lungenfischen war die geschlossene Stimmritze beim Schluckauf ein Schutz gegen das Eindringen von Wasser in die Lunge.

Lächeln

Und lachen? Lachen ist nicht nur ein ungezwungenes Muskeltraining, sondern auch ein allgemeiner Gesundmacher. Haben Sie gewusst, dass Lachen das Immunsystem stärkt, das Herz-Kreislauf-System geschützt und die Durchblutung gesteigert wird? Außerdem ist schon das Lachen der Mutter wichtig: Hat sie vor dem Stillen herzlich gelacht, leitet sie beim Stillen das Hormon Melatonin an ihr Baby weiter, was eine hohe heilende Wirkung auf kindliche Hautekzeme hat. Außerdem vermittelt das Baby mit einem Lächeln den Menschen in seinem Umfeld, dass es sich zur Familie zugehörig fühlt. So wie Lachen ist auch Kitzeln ein intensives Training und ein Wachmacher. Evolutionär diente dieser Reflex dem Schutz empfindlicher Körperteile, Taille, Achseln und Fußsohlen, als unsere Vorfahren die Welt noch barfuß begingen.

Gänsehaut

„Ist es dir kalt?“ wird man öfter gefragt, wenn man Gänsehaut hat. Als der Mensch noch behaarter war, diente dieser Reflex dem Sträuben des „Fells“, was einen erhöhten Dämmschutz bei Kälte darstellte. Heutzutage hat es aber den gegenteiligen Effekt: Die Hautoberfläche wird größer und man friert nur noch mehr. Aber auch bei Furcht bekommt man Gänsehaut, sodass dies ein eindeutiges Signal an die Mutter ist, dass was nicht stimmt..

(vs)

Foto: Michal Marcol
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