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Freundschaft zwischen Frauen und Männern – Funktioniert das?
15.01.2012
Für Männer und Frauen ist es schwer, eine platonische Beziehung zu führen, meistens mischen sich Gefühle ein und die Freundschaft zerbricht, weil eine Seite eifersüchtig oder besitzergreifend wird. Im Unterschied zu den vielen Liebesgeschichten, von denen wir schon gehört haben, werden Freundschaften zwischen Frauen und Männer kaum je erwähnt oder als langanhaltende Beziehungen beschrieben. Sogar in „When Harry met Sally“ wird aus der Freundschaft am Ende Liebe, so wie in unzähligen anderen romantischen Komödien.

Natürlich gibt es da auch noch das Problem des eifersüchtigen Partners oder der Partnerin, die meistens nicht glücklich über eine Freundschaft ihres Liebsten mit dem anderen Geschlecht sind. Besonders dann, wenn sie viel Zeit miteinander verbringen oder zusammen ausgehen.

Auf der anderen Seite wundern sich viele darüber, warum Mann-Frau-Freundschaften nicht möglich sein sollten. Allein der Gedanke an romantische Gefühle in solchen Beziehungen wird als ungewöhnlich abgetan.

Bei einer Untersuchung von Personen, die mit dem anderen Geschlecht in einer freundschaftlichen Beziehung standen, wurden viele positive Kommentare registriert. So haben Männer zum Beispiel gesagt, es würde ihnen gefallen, vor Frauen nicht immer den Macho-Typen raushängen lassen zu müssen. Frauen etwa gefällt der Einblick in die männliche Psyche und die Tatsache, dass die Freundschaft zu einem Mann wesentlich unkomplizierter ist, als jene zu einer Frau. Sie sind jedoch enttäuscht, wenn sie herausfinden, dass sie mit einem männlichen Freund nicht auf die gleiche Art und Weise Gespräche führen können wir mit einer Freundin.

Heißt das nun, Frauen und Männer können doch Freunde sein?

Unkomplizierte Beziehungen gibt es selten, deshalb ist die Antwort auf diese Frage: „Kommt drauf an!“ Nämlich darauf, wie sehr die jeweilige Person bereit ist, zu wachsen und sich zu öffnen. Diese Arten von Freundschaften erfordern von Frauen und Männern, einen Teil von sich zu aktivieren, den sie normalerweise beim anderen Geschlecht nicht gebrauchen.

Für einen Mann bedeutet die Freundschaft mit der Frau, dass er auch seine emotionale Seite und seine Verletzlichkeit zeigen kann. Für Frauen bedeuten solche Freundschaften, dass sie auch ihre Unabhängigkeit und ihre härtere Seite zum Ausdruck bringen können. Freundschaften mit Männern können entspannter und unterhaltsamer sein, weil Männer nicht so empfindlich auf manche Dinge reagieren. Frauen reizt die Tatsache, dass sie auf diese Weise herausfinden, wie Männer wirklich ticken. Das Negative an diesen Beziehungen ist, dass die emotionale Intensität nicht besteht, so wie sie zwischen Freundinnen vorhanden ist.

Sobald jedoch die ersten ernsthaften Beziehungen entstehen oder eine Heirat ansteht, werden Freundschaften zwischen Frau und Mann immer schwieriger. Sogar die selbstsicherste Person wird der Idee abgeneigt sein, dass der Partner oder die Partnerin mit einer Person der anderen Geschlechts befreundet ist. Besonders dann nicht, wenn diese Person attraktiv ist.

Die Schlußfolgerung ist, dass Frauen und Männer zwar Freunde sein können, aber niemals auf die gleiche Art wie gleichgeschlechtliche. Und es ist wichtig, dass die Frage „Warum sind wir eigentlich Freunde?“ nie auftaucht.

(mf)

 

die-frau.at