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Mama, ich hab Angst! - Gut so!
25.02.2011
Schon in Kindertagen werden wir mit bösen Hexen, die Kinder fressen, Monstern, die unter dem Bett lauern, und anderen Geschöpfen und Geschichten konfrontiert, die uns durch die Einsetzung von Angst erziehen sollen. Abgesehen von den oftmals brutalen Märchen erfinden Eltern noch gern weitere Geschichten von Monstern, die die Kinder etwa dazu bringen sollen, ihre Hausaufgaben zu machen, ins Bett zu gehen, weniger fern zu sehen… So bescheren viele Eltern ihren Kindern schlaflose Nächte, in denen sie, die Augen auf den gruseligen Schrank geheftet, darauf warten, dass irgendetwas Schreckliches passiert. Was für psychische Schäden dadurch entstehen, ist kaum jemandem bekannt.

Hat man einmal die Ängste vor den Hexen und Monstern einigermaßen überwunden, geht es im Teenager-Alter weiter. Hier müssen Eltern schon ein höheres Maß an Kreativität aufbringen und nehmen dafür Verbote wie Fernsehverbot oder Ausgehverbot zur Hand. Und was könnte für einen Teeny schlimmer sein, als nicht zu dieser total angesagten Party zu gehen?

Es gibt sogar Eltern, die vor körperlicher und psychischer Gewalt nicht zurückschrecken. Gewalt in jeglicher Form ist nicht nur ein Verstoß gegen das Menschenrechtsgesetz, sondern auch ein Verbrechen an der Menschlichkeit, für das es keine Entschuldigung und kein wieder gut machen gibt! Einem Kind einzutrichtern, dass es etwas machen muss, weil Mama oder Papa sonst enttäuscht sind, bewirkt, dass sich das Kind unter einen unnatürlichen Druck setzt, und ist somit psychische Gewalt.

Durch sämtliche Verletzungen in der Kindheit wachsen wir zu ängstlichen Würmern heran. Wie haben Angst davor, etwas Falsches zum Freund, zur Freundin, zum Vorgesetzten zu sagen. Wir haben Angst, etwas falsch zu machen, denn es könnte eine schlimme Strafe bzw. Konsequenz folgen. Wir haben Angst, Neues auszuprobieren, denn es könnte ja schief gehen. Die Angst schwebt über unseren Köpfen wie eine große schwarze Wolke und verhindert, dass wir unser Leben selbstständig, glücklich und nach eigenem Ermessen leben, und nur wenige sind im Stande, über diese Wunden der Kindheit hinweg zu treten und einfach zu leben.

Wenn die Angst das Leben beherrscht, leiden Psyche und Körper darunter. Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Anfälligkeit für Krankheiten sind die Folgen. Lassen Sie nicht zu, dass Angst Ihr Leben beherrscht. Konfrontieren Sie sich mit Ihren Ängsten, finden Sie heraus, warum sie da sind, und wie Sie darüber hinauswachsen können.

"Das größte Leiden ist nicht die Angst vor dem Tod, sondern die Angst vor dem Leben." (Naguib Mahfouz)

(kh)


die-frau.at