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Bad Fucking in Bösterreich
12.06.2014
Wo fangen wir nur an? Michael Ostrowski bringt die Nation zum Brüllen, bis ebenjener das Lachen im Halse stecken bleibt. In jeder österreichischen Dorfgemeinschaft steckt gerade so viel Bad Fucking, dass es bereits weh tut.


Sogar das uralte Thema des Vatermordes wird neu erfunden. In bester österreichischer Manier wollte der Bub den Vater nur „schrecken“. Blöd nur, dass der „Bua“ nicht so gut im Rechnen ist und eine Menge Gift verwendet, die absolut tödlich ist.


Harald Sicheritz setzt mit sicherer Hand um, was Kurt Palm bereits genial vorgegeben hat.


Bad Fucking ist ein Film, den man gerne mehr als einmal sieht, einfach, weil man bei jedem Durchgang wieder neue Feinheiten und Spitzen, die tief in die österreichische Seele gehen, entdeckt.



Wir sind Bösterreich


Genial ebenfalls das Duo Roman Palfrader, der uns zeigt, dass nicht nur der Kaiser zum Brüllen komisch ist, sondern auch Otto Normalverbraucher und Nicholas Ofczarek, der uns nicht das Leben und Sterben des reichen Mannes, sondern das Dahinvegetieren des kleinen Mannes näher bringt.


Die beiden Congenialen sind schonungslos ehrlich und brachial-humorig belastet. Da kann es schon passieren, dass ein Plastikgemächt aus der Hosenröhre purzelt. Derartige Szenen fügen sich aber harmonisch in das Ganze ein und ergeben, ob man es glaubt oder nicht, ein stimmiges Bild der alpenländischen Sittenlandschaft.


Beide DVD Ereignisse sind sehenswert und lassen öde Abende zu Schnee von gestern werden.



KWH

die-frau.at