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Kinder reicher Eltern ohne Zukunftsaussichten
26.04.2014
Geld bedeutet Macht. Mit Geld kann man sich vieles kaufen: eine überteuerte Jacht, die man sich leisten kann zu versenken, ein vierstöckiges Traumhaus, in dem man saugeile Partys schmeißen kann, Autos, die sonst keiner hat, …

Die Frage, die viele bereits seit Jahrzenten beschäftigt, ist, ob Geld auch glücklich macht?

Einerseits ja, denn mit Geld kann man sich Sicherheit kaufen, indem man sich jeden Monat keine Sorgen machen muss, ob alle Rechnungen bezahlt sind und man genug zum Essen hat. Macht das Geld den Menschen schlecht? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Denn jeder Mensch macht sich selbst schlecht, sonst hat keiner Macht über ihn.

 
Der Film „The Wolf Of Wall Street“ von Martin Scorsese nach dem Buch von Jordan Belfort, der Ende der 80er Jahre als Aktienhändler ein Millionenvermögen verdiente, zeigt, wie viel Macht ein Mensch über seinen eigenen Erfolg hat.

Jordan Belfort (Leonardo di Caprio), der aus einer Mittelschichtfamilie stammt, verdient mit seinem Verkaufstalent schnell einige Millionen. Er lernt für sich, dass man Erfolg mithilfe von Kokain, viel Sex und Alkohol haben kann. Ohne diese Drogen übersteht man den wahnsinnig stressigen Tag eines Broker nicht. So lebt Jordan Belfort ein Leben, das von Alkohol, Drogen, Geld und Sex bestimmt ist. Das Leben, das ausschließlich durch Kokain, Marihuana, Lemon 174 zu einer Utopie wird. Bis er auf den harten Boden der Realität fällt.

Als er seine Firma verliert, seine Frau mit ihm Schluss macht nämlich. In seiner Verzweiflung macht Jordan einen großen Fehler, bei dem gottseidank alles gerade noch gut ausgeht. Er hebt seine schlafende vierjährige Tochter mitten in der Nacht, da ihm seine Noch-Ehefrau (Margot Robbie) gerade offenbart hat, dass sie ihn verlässt, aus dem Bett und setzt sie ins Auto auf den Beifahrersitz. In seiner Manie beförderte er das Auto durch das Tor und kracht schließlich in die Grundstücksmauer. Zum Glück passiert seiner Tochter nichts.

Der Wahnsinn ist, welche Zukunft auf diese Kinder reicher Eltern wartet. Die Mutter prostituiert sich für Geld. Sie ist auch kein gutes Vorbild einer gesunden Sexualität für ihre Tochter. Denn sie schneidet ihrem Mann "die Eier ab“, indem sie mit ihm ihr Katz-und-Maus-Spielchen spielt. Und dann gibt es noch den drogen-, sex-, alkohol- und geldsüchtige Vater, der nicht erwachsen wird. Diese Kinder werden früher oder später in ein tiefes Loch fallen, aus dem sie keine Chance haben, herauszukommen. Und dazu noch der Streit der Eltern um die Obsorge. Eltern, die ihre Kinder für ihre eigenen narzisstischen Bedürfnisse am liebsten vierteln würden.

Andererseits zeigt der Film "The Wolf of Wall Street" ganz genau, wie man erfolgreich verkauft. "Verkaufen Sie mir diesen Stift", so Belfort. Leute wollen davon überzeugt werden, dass sie das, was sie kaufen, unbedingt brauchen und dass es ihr Leben komplett verändern wird, sie reicht macht usw. Egal, wie traurig es klingt, Geld macht tatsächlich - nein, nicht glücklich, aber zufrieden. Weil es Stabilität ins Leben bringt. Doch gleichzeitig macht Geld auch süchtig. Nachdem die Hauptbedürfnisse gedeckt sind, sehnt man sich nach mehr. Man will statt eines Audis einen Jaguar, statt eines Einfamilienhauses eine Villa... Oder macht das Tun süchtig?

Während man sich den Film „The Wolf Of Wall Street“ ansieht, denkt man darüber nach, dass das eigene Leben zwar oft problematisch ist, jedoch nicht so dermaßen im Keller, wie das auf der Leinwand Präsentierte.

Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio waren mehrfach für einen Oscar für „The Wolf Of Wall Street“ nominiert. Leider gab es wieder kein Oscar für DiCaprio. Er muss wohl seine Strategie eines Darstellers der drogensüchtigen Schwulen umdenken.



VS

Fotos: Universal pictures


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