Ok, gelandet in Sofia, im Zug verschlafen, rausgekickt worden, nice welcome!
Aus dem Bahnhof raus, der den kleinsten Mc Donalds der Welt besitzt (3x2m), und gleich mal gedacht "Oh mein Gott, ich will hier wieder weg". Ueberall alles leer, dreckig und heruntergekommen bis zum gehtnichtmehr.
Aber jetzt sind wir da, also gleich mal Strom gezapft in einem Hotel neben dem Bahnhof und den weiteren Tag gelant. Ruzhina, meine Bekannte ruft mich an, sie hat nen kompletten Durchhaenger von letzter Nacht und ist nicht da aufgewacht, wo sie aufwachen sollte. Die Stadt kann also doch nicht so schlecht sein :)
Also auf ins Citycenter und eine grosse Ueberraschung erlebt. Je weiter wir hineingegangen sind ( wir Spezis nehmen keine Strassenbahn, nein, wir tragen unsere Backpacks zu Fuss ne halbe Stunde durch die ganze Stadt) , desto schoener wird die Stadt ploetzlich. Eine Einkaufsstrasse aehnlich er Wiener Mariahilferstrasse erstreckt sich vor uns, ueberall gibt es Eis, so wunderschoen praesentiert, dass du am liebsten die ganze Zeit nur schlemmern willst.
Wir treffen Ruzhina vor einem Kulturzentrum, welches sich riesig vor uns aufbaeumt mit einem Park, der makellos ist.
SIe zeigt uns dann die ganze Stadt und erklaert uns jedes Gebaude ganz genau, da sie Slawistik studiert hat, erzeahlt uns von den Gipsys und ihrer Familie, die gerade eine Modefirma gegruendet haben.
Wir kommen auf den Platz, auf dem sich das Theater von Sofia, ein wunderschoenes griechisches Gebaude, ausstreckt und wir hoeren schon von weitem den Gesang einer Auffuehrung zum 1. Mai, dem Tag der Arbeit. Von jungen Maedchen bis alten Damen und Herren tummelt sich alles auf einer Buehne und fuehrt bulgarische Folklore auf.
Und da erblicke ich es: Einen Dunkin Donuts! Ich liebe Sie seit ich mit meinem kleinen Bruder in New York war! Gleich mal fuer alle die verschiedensten Donuts und Krapfen mit Schoko, Mandel, Vaniller, Creamcheese, Caramel, etc. eingekauft und vernascht :)
Sofia hat im Stadtzentrum wirklich was zu bieten, aber ich wuerde sagen ein halber Tag ist genug um das meiste gesehen zu haben, der Grossteil der Stadt besteht aus Wohnhaeusern und Siedlungsbauten, die eher uninteressant sind.
Also am Nachmittag dann ein paar Bier eingekauft und in den groessten Stadtpark chillen gegangen, den ich jemals gesehen habe! Ein gemnuetliches Plaetzchen im Schatten und schon habe ich die Slackline aufgespannt, die ich in meinem Gepaeck versteckt hatte! Und wie die Leute darauf abgefahren sind, das is unwarscheinlich. Wir hatten Zuseher und Selberprobierer, Mann, Frau, Kind und gleich ein paar neue Freunde gewonnen. Der Stadtpark, ein absoluter Tipp!
Als es dann Zeit wurde fuer den Zug noch schnell ein bulgarisches Hot Dog reingehaut und schon gings los.
Am Bahnhof angekommen lachen wir munter und heiter, froehlich gestimmt ueber das was vor uns liegt und eine Bulgarierin spricht ploetzlich deutsch mit uns und meint, sie war gerade vor einer Woche in Graz! Gleich Email ausgetauscht und weiter in die Wartehalle, wo lauter nette Menschen uns helfen wollten, die in kyrillisch gehaltene Abfahrtstafel zu entziffern!
Haetten wir das auch geschafft, auf zyum Bahnsteig und da kriegen wir echt einen Lachkrampf. Alles was dort steht ist ein einziger Wagon ohne Zugmaschine gar nichts, nur ein freundlicher Schaffner winkt uns zu sich und zeigt uns unseren Platz im Schlafwagen, dem einzigen Wagen: ) Er kann so gut wie kein Englisch, aber er hat seine Tochter dabei, die leidenschaftliche Graffiti-Sprayerin ist und mit uns nach Istanbul mitfahren wird. Mit Ihr unterhalten wir uns sie uebersetzt dem Vater. Dann kommen wir ploetzlich drauf, wir sitzen im Balkanexpress ! Einem ubrig gebliebenem Teil vom Orient Express, der eigentlich von Paris nach Istanbul gefahren ist um 1900 bis 1940 sowas.
Wir erfahren dann doch noch, dass 2! weitere Waggons kommen werden und eine Maschine und das ist alles, mit dem wir unterwegs sein werden:)
Auf der ganzen Fahrt unterhalte ich mich mit Alis, der Tochter des Schaffners, die mir ueber das Leben und ihre Traeume von Paris erzeahlt. Sie erzeahlt mir auch, dass ihr Vater ihr immer hilft ins Zugdepot zu kommen und aufpasst waehrend sie ihre wunderschoenen Graffitis auf die Zuege verbreitet :) Auch ein australisches Ehepaar ist mit auf der Reise, sei kommen aus London und werden die naechsten 6 Monate auf dem Landweg in ihre Heimat yurueckkehren.
Jetzt geh ich erst mal schlafen, wir sehen uns in Istanbul :)